Neubrandenburg. Am Ende machten grade mal 1,4 Zentimeter den Unterschied – diese im Zielfoto ausgewertete Winzigkeit trennte Philipp Corucle im Finale der besten deutschen Nachwuchssprinter vom Titel über 60 Meter. Nach 6,84 Sekunden waren der 17-jährige Sohn von Trainerkoryphäe Micky Corucle und der Saarbrückener Lukas Hein Kopf an Kopf ins Ziel gekommen, Corucle dabei per waghalsigem Hechtsprung. „Er war bis kurz vor dem Ziel noch knapp vorne, musste auf diese Weise Silber retten“, beschrieb Papa Micky den Sprintkrimi, der für den Filius trotz Silber schmerzhaft endete: Hand verstaucht, Rücken verrenkt, dafür aber dank Rang zwei vom DLV für einen Länderkampf in zwei Wochen in Lyon zwischen Deutschland, Frankreich und Italien nominiert.
Gerechtfertigt hatte Corucle dies bereits vor dem Gewinn des Vizetitels mit der besten Zeit der gesamten Konkurrenz: Im Zwischenlauf hatte er 6,82 Sekunden auf die Bahn getrommelt, konnte dieses Niveau wegen nachlassender Kräfte aufgrund von verletzungsbedingtem Trainingsrückstand im Endlauf allerdings nicht mehr halten.
Seinen kometenhaften Aufstieg gekrönt hat in Neubrandenburg derweil Hochspringer Alexander Heidu von der TG Nürtingen. Mit dem Ziel, eine Top-Sechs-Platzierung zu erreichen, angereist, ergatterte der 17-Jährige überraschend die Bronzemedaille. Dabei stellte er mit 2,08 Metern seine erst vorvergangenes Wochenende bei den Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven aufgestellte persönliche Bestmarke ein. Silber verpasste der Nürtinger nur aufgrund der größeren Zahl an Versuchen. Anton Senft (Arnstadt) übersprang die 2,08 Meter im ersten, Heidu im dritten Anlauf. Gold ging ungefährdet an den Weseler Stefan Tilger (2,15).
Das jeweils anvisierte Finale verpasst haben die beiden Weilheimer Techniker Mario Scheufele und Fritz Zanker. Scheufele landete im Diskuswerfen mit 44,46 Metern auf Platz 16, für den Endkampf wären mehr als 45 Meter nötig gewesen. Fritz Zanker wurde im Hammerwerfen der U18 Elfter mit 51,72 Metern.