Lokalsport

Rasches Abhaken​

Weilheimer Fußballern schlägt 1:2-Derbypleite nur vorübergehend auf den Magen

Verlieren gehört manchmal zum Geschäft – pausieren auch. Fußball-Landesligist TSV Weilheim kann das Wochenende nach der 1:2-Derbypleite in Frickenhausen zum allgemeinen Regenerieren nutzen. Die Kicker des siegreichen Lokalrivalen müssen dagegen bereits morgen im Geislinger Eybachtal wieder auf 100 Prozent sein.

Schreck lass nach: Soeben haben die Weilheimer (rote Trikots) in Frickenhausen das 0:1 kassiert. Foto: Deniz Calagan
Schreck lass nach: Soeben haben die Weilheimer (rote Trikots) in Frickenhausen das 0:1 kassiert. Foto: Deniz Calagan

Frickenhausen/Weilheim. Kopfschütteln, Jubel, wild diskutierende Fans und Spieler: Nach dem Abpfiff des Flutlichtmatches auf dem engen Frickenhausener Nebenplatz war auf und am Spielfeld fast so viel los wie während der spannungsgeladenen 90 Spielminuten. Mit Leidensmienen verfolgten dabei zwei Torhüter das rege Treiben. Die Laune war TSVW-Keeper Philipp Uttikal (Rote Karte wegen Notbremse) wie bei seinem Gegenüber Kevin Dravetz (Platzverweis in der Schlussphase) nach einem ebenso heftigen wie überflüssigen Rempler an Weilheims Michele Latte kräftig verdorben. Während der Weilheimer Schlussmann womöglich mit einem Spiel Sperre wegkommt, könnten es beim einstigen Oberlenninger Torspieler Dravetz einige Partien mehr werden.

So muss beim Tälesclub am Samstag in Geislingen sicherlich A-Junioren-Torwart Marc Fecher (18) ran, eben erst von Youngs Boys Reutlingen zum FC Frickenhausen gewechselt und am vergangenen Mittwoch zu einem Fünf-Minuten-Kurzeinsatz gekommen, nach dem Feldverweis für seinen Teamkollegen Dravetz. Günther Friess, Sportlicher Leiter beim TSV Weilheim, war über die Niederlage beim Verbandsliga-Absteiger naturgemäß wenig erfreut. „Wenn man nach wenigen Minuten bereits einen Platzverweis kassiert, wird es nicht leichter“, rekapitulierte der Limburgstädter das Match ironisierend. Martin Koch hatte bereits zur Pause – beim Stande von 0:2 – eine böse Vorahnung gehabt. „Es konnte niemand ernsthaft damit rechnen, dass wir jedes Spiel locker gewinnen“, merkte der TSVW-Abteilungsleiter an. Die Niederlage nagte an den Weilheimern – zu größeren Frustrationsausbrüchen taugte sie nicht.

Auf dem Transfermarkt gab es unter der Woche positive Tendenzen. Dem Vernehmen nach stehen die Weilheimer kurz vor der Verpflichtung des Ex-Frickenhauseners Marco Parrotta (26), einer jener fünf „Rebellen“, die dem FCF kurzfristig den Rücken gekehrt hatten. „Wir dementieren unser Interesse an Parrotta nicht“, betonte Friess. Die Niederlage in Frickenhausen bedeutete für die Weilheimer den Verlust der Tabellenspitze. Furore-Neuling TSV Buch nutzte die Gunst der Stunde, setzte mit einem überraschenden 2:1 beim SV Bonlanden seinen unerwarteten Höhenflug fort. Am Sonntag empfangen die Bayern aus dem schwäbischen Landkreis Neu-Ulm auf heimischem Terrain Mitaufsteiger SG Bettringen. Größer könnten die Gegensätze hierbei kaum sein: Die Bucher thronen oben, die Bettringer stehen punktlos am Tabellenende.

An diesem Wochenende müssen die Weilheimer tatenlos zusehen, wie womöglich weitere Mannschaften in der Tabelle an ihnen vorbeiziehen werden: Der Tabellendritte FC Heiningen zum Beispiel, vor zwei Tagen klarer 3:0-Sieger bei der SG Bettringen, ist morgen Abend Gastgeber in der Partie gegen den TV Echterdingen. Das Filderteam kassierte vorgestern nach einem dramatischen und hektischen Spielverlauf mit insgesamt drei Platzverweisen eine Niederlage gegen den Stadtrivalen Calcio, für den Emrah Basol beim 3:2 alle drei Treffer markierte. Auch der Tabellenvierte TSV Deizisau ist auf dem Sprung in höhere Tabellenregionen.

Blick in den Tabellenkeller: Allzu lange können die Fußballer des FC Frickenhausen sich nicht des Derby-Coups erfreuen. In Geislingen wird eine ähnlich kämpferisch herausragende Leistung vonnöten sein wie beim 2:1 über Weilheim. „Dieser Sieg war nach drei Niederlagen unheimlich wichtig für uns“, sagte Spieler Stephan Rothweiler, „wir sind noch enger zusammengerückt“. Man habe gezeigt, dass der FCF auch ohne jene fünf Spieler, die das Landesligateam kurzfristig verlassen hatten, zu guten Leistungen fähig sei. „Jetzt müssen wir in Geislingen einfach so weitermachen“, lautet die klare Botschaft des in Neuffen wohnenden Mittelfeld-Allrounders.