Lokalsport

Spätes Siegtor erlaubt

Fußball-Landesliga: Weilheimer erwarten defensivstarke Echterdinger

Stünde das Landesligaspiel TSV Weilheim gegen Calcio Echterdingen auf dem Totoschein, würden mehr als 95 Prozent der Wetter die 1 ankreuzen. Keine Frage: Der Spitzenreiter von der Limburg ist am Sonntag (15 Uhr) gegen den Tabellensechsten haushoher Favorit.

Von Kopf bis Fuß in Rot gekleidet: Weilheims Angreifer Fatih Özkahraman. In Bargau gelang ihm das Siegtor in der Schlussphase -
Von Kopf bis Fuß in Rot gekleidet: Weilheims Angreifer Fatih Özkahraman. In Bargau gelang ihm das Siegtor in der Schlussphase - zur Nachahmung im sonntäglichen Heimspiel empfohlen.Foto: Jörg Bächle

Weilheim. Alles andere als ein Heimsieg wäre eine Enttäuschung. „Trotzdem erwarte ich eine enge Kiste“, sagt Alexander Hübbe. Dass sich der Trainer so zurückhaltend äußert, hat Gründe. Einerseits fehlen ihm mit den Langzeitverletzten Michele Latte und Lennart Zaglauer zwei wichtige Offensivkräfte, was sich schon beim schwer erkämpften 1:0-Sieg in Bargau nachteilig bemerkbar machte. Andererseits hat der Gegner bei seinem 2:0-Heimerfolg gegen Frickenhausen neuen Mut im Abstiegskampf geschöpft, in den von Position sechs bis 17 alle Mannschaften verstrickt sind. FC-Coach Bernd Bauer: „Calcio war sehr gut organisiert und hat in der Defensive wenig zugelassen.“

Dazu gibt es eine Vorgeschichte. Vor dem vorösterlichen Auftritt in Eislingen ließ sich Calcio-Trainer Clemente Peccarella, der in der Winterpause Alexander Gavranovic abgelöst hat, von seinen Spielern zu einer offensiveren Spielweise überreden. Doch der Schuss ging nach hinten los – 1:5. „Eine Katastrophe. So werden wir nie wieder auflaufen!“, verkündete Peccarella und zog gegen Frickenhausen Konsequenzen. Hinten wurde wieder dichtgemacht. Das Ergebnis gab dem Trainer recht.

Weil er seine erfolgreiche Taktik kaum ändern wird, erwartet Weilheim mit dem Versuch, den Calcio-Riegel zu knacken, ein hartes Stück Arbeit. „Wir müssen Geduld haben, wenn es lange unentschieden steht“, meint Spielleiter Günther Friess. „Wir sind immer in der Lage, noch ein Tor zu schießen.“ So wie zuletzt in Bargau, wo die Entscheidung durch Fatih Özkahraman in der 71. Minute fiel.

Aber reichen die Kräfte? Das Spiel gegen Echterdingen ist das dritte innerhalb von zehn Tagen. Und die Auswechselbank ist nach den Abgängen in der Winterpause und den beiden verletzungsbedingten Ausfällen nicht mehr so üppig besetzt. Zumindest Friess („unser Trainer arbeitet sehr dosiert mit der Mannschaft“) hat keine Bedenken.

Weilheims momentan einziger Verfolger 1. FC Heiningen steht in Frickenhausen unter großem Zugzwang. Bei einem Spiel mehr hat der vor der Saison am heißesten gehandelte Titelanwärter bereits vier Punkte Rückstand. Viel hängt in Frickenhausen davon ab, wie sich Landesliga-Stürmer-Star Franco Petruso (20 Tore, 16 Vorlagen) in Szene setzen wird.

Aus dem Tabellenkeller müssen zum Saisonende vier Mannschaften absteigen, der Fünftletzte kann sich über zwei Relegationsspiele retten. Das wäre dann der Dreizehnte der Tabelle, denn aus der Verbandsliga scheint keine Mannschaft in die Landesliga-Staffel 2 abzusteigen.

Zu den stark gefährdeten Mannschaften zählt die SG Bettringen. Dort hat Aufstiegstrainer „Joe“ Frank nach der 0:3-Schlappe gegen Dorfmerkingen das Handtuch geworfen. Bis ein Nachfolger gefunden ist, sitzt Urgestein Wolfgang Wiedmann auf der Bank.