Lokalsport

BB

Hauptthema nach dem 82:69 bei der TSG Söflingen war für die VfL-Landesliga-Basketballer die Verletzung von Desmond Strickland.

Ulm. Die gute Nachricht: Der VfL ist durch. Für den Oberligaaufstieg fehlen zwar noch zwei Siege aus den letzten vier Spielen, doch Hochkaräter stehen keine mehr auf dem Spielplan. Stattdessen geht‘s unter anderem gleich zweimal gegen den Tabellenvorletzten TSG Ehingen. Die schlechte Nachricht: Desmond Strickland ist verletzt, wird dem Team mindestens eine Woche lang nicht zur Verfügung stehen. Also auch nicht beim ersten Ehingen-Spiel kommenden Sonntag.
Es war unmittelbar vor Ende der ersten Hälfte, als Strickland einen Dreier von ganz weit draußen nehmen sollte. „Mein Gegenspieler kam raus, deshalb bin ich zum Korb gezogen“, berichtet der 24-jährige Amerikaner. Eigentlich eine gute Idee. Nur nicht in diesem Fall: Auf dem Weg zum Korb wurde Strickland gefoult, verlor die Körperkontrolle und schlug so auf, dass er seinen rechten Fuß unter sich begrub. An ein Weiterspielen war nicht zu denken. Knights-Arzt Dr. Clemens Christ konnte per Röntgen-Aufnahme am Montag allerdings teilweise Entwarnung geben: nichts gebrochen, nichts gerissen, eine Woche Pause auf Krücken könnte ausreichen, um die lockeren Bänder wieder in Form zu bekommen.
Bis dahin hatte die Kukiqi-Truppe die erwartete Vorstellung abgegeben, trotz der vielen Ausfälle. Wozu übrigens noch am Morgen Marsel Sibinovic gekommen war: Überraschend beim Abschlusstraining am Freitag aufgetaucht, nahm Kukiqi den Center in den Kader – nur um am Sonntagmorgen die schlechte Nachricht zu erhalten: Auch Sibinovic hatte die Grippewelle erfasst.
Ein starker Start gelang trotzdem, 26:12 lautete die dominante Führung nach den ersten zehn Minuten. Als Strickland dann ausfiel, war die Führung auf 22 Punkte und den Pausenstand von 50:28 angewachsen.
Der Rest war ein Abnutzungskampf, bei dem sich die Söflinger als das Team erwiesen, das man erwartet hatte – Kukiqi: „Hut ab, das ist eine starke Mannschaft. Mit Winter und Friede haben sie auch zwei echte Topleute in ihren Reihen.“
Vor allem Center Marcel Friede setzte den VfL-Langen Dominik Eberle und Akant Sengül kräftig zu, kam am Ende auf 25 Punkte. Doch die schlugen vor allem offensiv toll zurück, machten zusammen 36 Punkte. Dabei muss man bedenken, dass der 20-jährige Sengül seine Rookie-Saison bei den Erwachsenen spielt. Seine 26 Punkte und wieder sicherlich über 15 Rebounds sind vor diesem Hintergrund noch sensationeller.
Er und Shkelzen Bekteshi nahmen nach Stricklands Ausfall die Verantwortung in die Hand. Und wie: Alle 32 Punkte der zweiten Hälfte stammten ausnahmslos von den beiden. Bekteshi traf in Ermangelung weiterer Schützen dreimal aus dem Dreipunkte-Land, Sengül ackerte unter den Körben. Trotzdem stand es eine Minute vor Schluss nur noch 77:69. Doch die TSG musste nun foulen, um die Uhr anzuhalten, Kirchheim schaffte es geschickt, ihren besten Freiwerfer (86 Prozent Trefferquote in dieser Saison) an die Linie zu bringen, und Bekteshi lieferte mit fünf von sechs auch. Auf der Gegenseite verfehlten alle Verzweiflungswürfe ihr Ziel, sodass am Ende doch wieder 13 Punkte Vorsprung auf dem Scoreboard standen.
Der Stoßseufzer von Bekim Kukiqi nach der Partie war trotzdem nachvollziehbar: „Das war eine echt schwere Geburt. Ein Team, das so ein Spiel noch gewinnt, wird verdient Meister. Allerhöchsten Respekt an meine ganze Mannschaft.“ut

Spielstenogramm
VfL Kirchheim: Bekteshi (29/4), Eberle (10), Gritschke (4), Reza (2), A. Sengül (26), E. Sengül (n. e.), Strickland (11/3), K. Wanzke (n. e.), M. Wanzke