Lokalsport

Up to date

Steve Ballmer ist ein fraglos mächtiger Mann. Der 58-jährige Kalifornier hält den größten Anteil am Software-Giganten Microsoft, nachdem dessen Gründer Bill Gates einen Teil seiner Aktien im vergangenen Jahr abgestoßen hat. Ballmers Vermögen als Ex-Firmenchef wird vom US-Wirtschaftsmagazin Forbes auf 22,1 Milliarden Dollar taxiert. Da lassen sich zwei Milliarden schon Mal locker auf den Tisch blättern, schließlich hat Mann auch Hobbys. So wie im Sommer, als Ballmer auf Shooping-Tour durch den Sun­shine-State die Los Angeles Clippers quasi im Vorbeigehen in die Einkaufstüte plumpsten. Seitdem stecken Microsoft-Milliarden auch im Basketball-Profiklub der NBA.

Doch Basketball und Microsoft, passt das zusammen? Zumindest was den deutschen Markt betrifft, weiß man seit Freitag vor zwei Wochen, dass beide Systeme nur leidlich kompatibel sind. Beim Pro-A-Klub in Paderborn jedenfalls hätten ohne den freundlichen Support der Amerikaner bei der Party nach Saisonschluss die Korken geknallt. Der alkoholische Download zwecks Erreichen des Klassenerhalts versandete. Den Kater gab‘s trotzdem. Und schuld daran – man glaubt es nicht – soll ein Windows-Update zur Unzeit gewesen sein. Überfallartig und nicht zu bändigen. Solange auf dem Data-Highway aus Richtung USA der Verkehr rauschte, stand auf der Querspange in der „Maspernhölle“ die Hallentechnik im Stau. Zeitverlust: 25 Minuten. Für eine Umfahrung war es da schon zu spät. Termin verpasst, Punkte weg, die Mannschaft abgestiegen. Eine Katastrophe für den Klub.

Wo sich solche ereignen, sind Verschwörungstheoretiker bekanntlich nicht weit. Schon ruft die Dolchstoß-Legende aus dem Cyber-Space bei den Ost-Westfalen die Ex­tremisten auf den Plan. Deren Forderung: ein Neustart in der Pro B ohne Amerikaner und ein sofortiges Upgrade auf die Marke mit dem Apfel.BERND KÖBLE