Lokalsport

Viel Vorschuss für das nächste Schnäppchen

Basketball: Knights verpflichten mit Devin Uskoski den Spieler des Jahres in der Pro B

Schneller als erwartet haben Kirchheims Basketballer eine weitere Lücke im Kader für die neue Saison in der Pro A geschlossen. Effizient ist Devin Uskoski vom Aufsteiger BG Leitershofen/Stadtbergen nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Statistiken. Den dritten US-Platz besetzen die Knights mit dem wertvollsten Spieler der Pro B in der vergangenen Saison.

Stadtbergen, Basketball, 2. Bundesliga Pro B, BG Leitershofen/Stadtbergen gegen VfB Gießen Pointers, Mitte: Devin Uskoski (BG)
Stadtbergen, Basketball, 2. Bundesliga Pro B, BG Leitershofen/Stadtbergen gegen VfB Gießen Pointers, Mitte: Devin Uskoski (BG)

Kirchheim. Er ist ein Großer, ohne wirklich groß zu sein. 2,01 Meter sind für einen guten Rebounder unterm Korb nicht gerade eine furchteinflößende Marke. Für alle, die sich gerne von Zahlen beeindrucken lassen, hat Devin Uskoski anderes zu bieten. Zum Beispiel das: 21,3 Punkte, 10,8 Rebounds und eine Effektivität von 25,1 im Schnitt. Das ist alles andere als Alltag. Darüber war man sich in der abgelaufenen Saison auch in der Pro B einig und deshalb wählte man den 25-jährigen US-Amerikaner zum „most valuable player.“ Auf Deutsch: zum wertvollsten Spieler der Saison.

Wie wertvoll der Mann aus den Rocky Mountains am Albtrauf sein kann, muss sich erst noch zeigen. Die Hoffnung, die man in ihn setzt, sind jedenfalls so groß wie die Fußstapfen, in die er tritt: Adam Bauman, Ryan DeMichael oder Marcus Smallwood waren – jeder auf seine Art – Ausnahmespieler. Nicht nur in Kirchheim, sondern in der gesamten Liga. „Ich traue ihm das durchaus zu“, meint sein künftiger Trainer Frenkie Ignjatovic. „Aber man muss ihn seinen eigenen Weg gehen lassen.“

Der führte ihn 2009 vom US-College in Montana zu den Red Kangaroos nach Leitershofen bei Augsburg. Dort schlug der damals 23-Jährige, der sich als Familienmensch und überzeugter Christ bezeichnet, auf Anhieb ein. Nicht nur als erfolgshungriger Spieler, sondern auch als Mensch. Beide Qualitäten haben auch Knights-Sportchef Michael Schmauder und den Trainer überzeugt, die Uskoski beim Play-off-Finale im April in Ehingen unter die Lupe genommen haben. „Er ist ein toller Junge, der prima zu uns passt“, glaubt Ignjatovic. Hinzu kommt: Trotz interessanter Angebote aus Fernost und von seinem ehemaligen Klub, der ihn für die kommende Pro-A-Saison unbedingt halten wollte, mussten die Kirchheimer bei der Verpflichtung nicht ans finanzielle Limit gehen. „Er hätte selbst in der Pro B leicht fürs Doppelte spielen können“, sagt Schmauder. „Die sportliche Perspektive war ihm wichtiger.“ Damit bleibt den Kirchheimern Luft, für das, was noch kommen soll. Ein großer Center, möglicherweise der vierte Amerikaner für den letzten noch freien Platz. Es gibt zwei heiße Kandidaten, über die sich die Knights-Führung derzeit allerdings noch ausschweigt.

Mit Uskoski haben die Kirchheimer eine wesentliche Lücke nun geschlossen. Er ist auf den Positionen drei und vier einsetzbar, vergleichbar mit Dominik Schneider und Sebastian Adeberg. Er spielt die einfachen Dinge, dies aber ungemein effizient. Seine Defensivqualitäten auf dieser Position sind überragend, bei all dem verfügt er auch noch über einen guten Wurf. Für seine 105 Kilo ist er unheimlich schnell auf den Beinen und ein guter Backup für den zweiten Versuch. „Er steht immer richtig“, meint Michael Schmauder, der ihn in der Vergangenheit mehrfach beobachtet hat. Kurzum: ein ziemlich kompletter Spieler. „Er hat nicht die Athletik eines Marcus Smallwood und ist mit seiner Größe kein echter Center, aber er wird mit seiner Spielweise bei den Fans gut ankommen“, behauptet Ignjatovic.

Ankommen in Kirchheim wird Devin Uskoski vermutlich erst zum Trainingsauftakt der Knights am 15. August. Seine Fitness dürfte dann kaum Grund zur Sorge sein, denn der Junge hat sich keine Pause gegönnt. In der IBL, der amerikanischen Liga über die Sommerpause, ist er vergangene Woche erst Meister geworden. Das freut auch Michael Schmauder: „Wo er ist, ist der Erfolg.“