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 Feuerwehr hat neues Multitalent an der Seite

Tanklöschfahrzeug in Schopfloch übergeben – 3000-Liter-Tank für Einsätze auf der Albhochfläche

„In Lenningen ist man eben besonders aufgeweckt“, sagte Bürgermeister Michael Schlecht und erklärte damit die eher frühe Stunde, zu der am Samstag das neue Tanklöschfahrzeug an die freiwillige Feuerwehr in Schopfloch übergeben wurde.

Die offizielle Übergabe des Fahrzeugschlüssels des neuen TLF 3000 an die Freiwillige Feuerwehr Schopfloch. Von links: Der Schopf
Die offizielle Übergabe des Fahrzeugschlüssels des neuen TLF 3000 an die Freiwillige Feuerwehr Schopfloch. Von links: Der Schopflocher Ortsvorsteher Gunter Berger, MdL Andreas Schwarz, der betreuende Mitarbeiter von Magirus, die Feuerwehrkommandanten von Lenningen und Schopfloch Michael Eberle, Ralf Kächele und Michael Huttenlau, Lenningens Bürgermeister Michael Schlecht, Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich und MdL Karl Zimmermann.Foto: Monika Riemer

Lenningen. Zahlreiche Vertreter aus Verwaltung, Politik und von den benachbarten Wehren gaben sich ein Stelldichein in der Gemeindehalle in Schopfloch. Dort freut man sich nun über ein zeitgemäßes Tanklöschfahrzeug (TLF), das das in die Jahre gekommene alte aus dem Jahr 1981 ersetzt. Zugegeben, nicht ganz ohne Wehmut. Denn in 34 Jahren haben vor allem die älteren Feuerwehrleute viel mit dem alten Modell erlebt. Doch die Vorzüge seines Nachfolgers sollen das wettmachen.

Das neue TLF 3000 in Schopfloch verfügt über einen Tank mit 3000 Litern Löschwasser. Dazu kommt ein 300 PS starker Motor, ein Allradantrieb für den Einsatz in unwegsamem Gelände, eine leistungsfähige Löschkreiselpumpe und ein sogenannter hydraulischer Rettungssatz. Dabei handelt es sich um Geräte, die die Feuerwehrleute vor allem bei Verkehrsunfällen benötigen, um etwa Verletzte aus einem Autowrack zu bergen. Denn laut dem Lenninger Feuerwehrkommandanten Michael Eberle wird zusätzlich zur Brandbekämpfung die technische Hilfe bei Verkehrsunfällen neben den Einsätzen bei Unwettern immer wichtiger. „Die Feuerwehr ist heute Mädchen für alles. Sie ist gut ausgebildet und gut ausgerüstet“, bestätigte auch Bürgermeister Michael Schlecht.

Schopfloch, der höchstgelegene Ortsteil von Lenningen hat rund 680 Einwohner und davon sind immerhin 19 aktive Feuerwehrleute. Von diesen sind, wie nahezu überall, tagsüber viele an ihrem Arbeitsort außerhalb des Dorfes. Ein Vorzug des neuen Fahrzeuges: Mit einer Besatzung von eins plus zwei, das heißt mit einem Fahrer plus zwei Feuerwehrleuten, kann die Feuerwehr dennoch ausrücken und schnell handeln.

Da Schopfloch auf der trockenen Albhochfläche liegt, macht der 3000 Liter-Löschwassertank hier besonders viel Sinn. Denn bis zu einem abgelegenen Brandherd eine Wasserleitung mit Schläuchen gelegt wird, dauert es eben. Vor allem der Schopflocher Ortsvorsteher Gunter Berger und Kreisbrandmeister Bernhard Dittrich betonten, wie wichtig in einem solch kleinen Flecken ein zuverlässiger Brandschutz ist. Er soll durch entsprechendes Gerät, aber auch durch die jüngst vereinbarte Zusammenarbeit mit den Nachbarn aus Römerstein-Böhringen gewährleistet werden.

Bis es soweit war, dass das neue rote Gefährt in der Schopflocher Wintersonne glänzten durfte, dauerte es über drei Jahre. Denn am Anfang stand zunächst das „mr sott“, also das „wir sollten“ ein neues Fahrzeug haben, wie der Schopflocher Feuerwehrkommandant Michael Huttenlau berichtete. Dann kamen Gemeinderat und Landratsamt ins Spiel. Letzteres muss die Anschaffung für „feuerwehrtechnisch“ notwendig erachten. Rund 250 000 Euro kostet ein Tanklöschfahrzeug. Das meiste davon stemmt die Gemeinde Lenningen. Bürgermeister Schlecht bedankte sich bei den anwesenden Landtagsabgeordneten Andreas Schwarz und Karl Zimmermann für den Landeszuschuss von 46 000 Euro, der aus dem Topf der Feuerwehrsteuer kommt. Nach der europaweiten Ausschreibung dauerte es etwa ein Jahr, bis das Tanklöschfahrzeug fertig war. Das liegt an der auf die örtlichen Bedürfnisse individuell abgestimmten Ausrüstung, der Beladung. Dazu zählen Atemschutzgeräte und Werkzeug. Denn auch davon war vieles einfach veraltet. So hat die ganze Sache laut Huttenlau einfach „en Wert“.