Bissingen. Die Asyl- und Obdachlosenwohnung im Dachgeschoss der Alten Schule in der Bissinger Vorderen Straße wurde nach dem Jahreswechsel frei. Anschließend ließ die Gemeinde die Wohnung bau- und brandschutztechnisch überprüfen. Dabei stellte die Verwaltung fest, dass die Wohnung seit Jahrzehnten nicht modernisiert wurde. Der schlechte Grundzustand der Unterkunft macht es erforderlich, dass sie nicht nur saniert, sondern auch umgebaut werden muss und eine andere räumliche Einteilung erfährt.
Im Einzelnen müssen Elektrik, Heizung und Sanitärbereich ertüchtigt werden, zudem sind brandschutztechnische Maßnahmen dringend notwendig. Außerdem muss ein zweiter Flucht- und Rettungsweg über das angrenzende Flachdach geschaffen werden. Ein Fluchtfenster soll dies ermöglichen.
Da die Unterkunft in ihrem heutigen Zuschnitt sehr unflexibel nutzbar ist, werden die Räume neu aufgeteilt. Dann können auch zwei Familien die Wohnung belegen und gemeinsam Küche und Bad benutzen.
Weil der Sanierungsumfang doch etwas größer ist, können die Umbauarbeiten nicht kurzfristig über die Bühne gehen. Die Arbeiten sollen deshalb Zug um Zug erfolgen. Dies ist möglich, da in der Mittleren Straße ein Ausweichquartier bis Sommer 2015 zur Verfügung steht.
Laut Kostenberechnung schlägt die Sanierung mit rund 69 000 Euro zu Buche. Hiervon sind aber Eigenleistungen des Bauhofs in Höhe von rund 5 000 Euro abzuziehen. Außerdem spendeten Bürger einen Esstisch, Stühle, Sofa und ein Regal und die Gemeinde übernahm weitere Möbel und eine gebrauchte Küche, sodass sie noch rund 60 000 Euro zu finanzieren hat. Diese Summe lässt sich allerdings zurzeit dem Haushalt nicht entlocken. Sollte Kämmerer Dominik Rothe im Finanzzwischenbericht entsprechende Mehreinnahmen im Verwaltungshaushalt aus dem Hut zaubern können, stünde einem zügigeren Umbau nichts im Wege.