Kirchheim. Der grün glänzende Bus mit einem orangefarbenen Schild, auf dem groß „Düsseldorf“ steht, mischt sich am Kirchheimer Bahnhof unter die roten Linienbusse, die gerade zum Schafhof aufbrechen oder Fahrgäste von Lindorf zum Bahnhof befördern. Doch der große Reisebus fällt sofort zwischen den anderen auf. Zwar kommt er nicht am Bussteig zehn, der eigentlich für den neuen „Gast“ vorgesehen ist, zum Stehen, aber schließlich sind die grünen Busse noch ganz neu in Kirchheim. Erst seit vergangenem Freitag machen sie hier halt und die Busfahrer müssen sich wohl erst noch an den neuen Stopp gewöhnen.
Der Fernbus erfreut sich bereits in vielen Städten Deutschlands großer Beliebtheit und gewinnt immer mehr Kunden. Nun müssen Gäste aus der Region nicht mehr bis nach Stuttgart fahren, um eine Einstiegsmöglichkeit zu haben. Sie können sich bequem zum Kirchheimer Bahnhof begeben. „Das freut mich sehr und ist geschickt“ bestätigt die Studentin Saskia aus Kirchheim, die das neue Angebot nutzt, um im Bus nach Düsseldorf beim Zwischenstopp Karlsruhe auszusteigen.
So können auch kürzere Aufenthalte fernab und Städtetouren besser verwirklicht werden. „Ich gehe zum Fußballtraining nach Karlsruhe“, meint Saskia lachend. „Mit dem Fernbus bin ich schneller in Karlsruhe als mit dem Zug, denn ich muss nicht mehr umsteigen“, erklärt sie. Doch der Hauptgrund, auf Bahn und Auto zu verzichten, ist meistens der Preis. Das bestätigen sowohl Saskia als auch Tobias, der als Student auf dem Weg zur Uni in Mannheim ist. „Der Fernbus ist deutlich billiger als die Alternativen.“
So sieht das auch Saskia, die bereits Erfahrungen gesammelt hat, da sie schon öfters von Stuttgart aus mit einem Fernbus gestartet ist. Beide sind der Meinung, dass sich der Anschluss Kirchheims an das Netz gelohnt hat. „Dadurch spare ich eine Menge Zeit, da ich nicht extra nach Stuttgart muss“, bemerkt die Studentin. Tobias, der das Angebot zum ersten Mal nutzt, kann sich gut vorstellen, weiterhin auf den Fernbus zu setzen, obwohl es mitunter zu Verspätungen kommt.
Zwar sind die beiden an diesem Tag die einzigen Fahrgäste, die in Kirchheim einsteigen, jedoch muss sich ihrer Ansicht nach das Angebot erst noch besser herumsprechen. „Der Fernbus ist noch ziemlich unbekannt. In einer Weile werden sicher mehr Menschen mitfahren“, glaubt Tobias optimistisch.