Lokales

Freiwilliger Einsatz im Dienst des Nächsten

Festakt zum 100-jährigen Bestehen des DRK Kirchheim – Susanne Weber-Mosdorf wieder in der Teckstadt

100 Jahre DRK Ortsverein Kirchheim – ein ganzes Jahrhundert verantwortungsvoller Arbeit im Dienst am Nächsten. Dass diese besondere Form von bürgerschaftlichem Engagement höchsten Respekt und Anerkennung verdient, wurde beim offiziellen Festakt in der Kapelle des Kirchheimer Schlosses in allen Grußworten hervorgehoben und gewürdigt.

Dr. Dietmar Seegers, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Kirchheim, konnte in der Schlosskapelle zahlreiche Gäste begrüßen. Foto: D
Dr. Dietmar Seegers, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Kirchheim, konnte in der Schlosskapelle zahlreiche Gäste begrüßen. Foto: Deniz Calagan

Kirchheim. Dr. Dietmar Seegers, der als Vorsitzender des Ortsverein Kirchheim den Festakt eröffnete, führte die Gäste sowohl durch die Geschichte des Ortsvereins Kirchheim als auch durch die Programmpunkte des Abends und war sichtlich erfreut darüber, dass die Gäste, darunter auch Vertreter der Lokal-, Landes- und Bundespolitik, der Einladung so zahlreich gefolgt waren. Musikalisch begleitet wurde der Abend von Wolfgang Franz (Gitarre) und Claus-Peter Eberwein (Gesang) vom Team der Kirchheimer Musikschule Hopf.

Die Schirmherrin der Veranstaltung, Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, lobte als erste Gratulantin den enormen zeitlichen und persönlichen Einsatz der Bereitschaft Kirchheim und bezeichnete dessen Arbeit als „eine große Bereicherung der sozialen Landschaft unserer Stadt“. Sie hatte den Jubilaren als Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung gleich zwei Schecks mitgebracht, einen von der Stadt und einen von der Wilhelm-Narr-Stiftung, beide über sieben Euro pro Vereinsjahr. Auch der stellvertretende Präsident des DRK-Landesverband Baden-Württemberg, Wolfgang Haalboom, und der Vorsitzende des DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim, Rolf Siebert, bekundeten ihre Gratulation zum Jubiläum und zeigten sich beide erfreut und stolz, dass es in Kirchheim so viele Kameraden und Kameradinnen gibt, die den Rotkreuzgedanken „aus Liebe zum Menschen“ in die Tat umsetzen.

Als besonderer Gratulant war Dr. Roman Skowronski aus Polen angereist. In seiner bewegenden Gratulationsrede überbrachte er nicht nur die Glückwünsche der Rotkreuzkollegen aus dem nordöstlichen Nachbarland, sondern bedankte sich darüber hinaus für das ursprünglich aus einer formellen Zusammenarbeit entstandene, besondere Band der Kameradschaft, welches sich in seinen Augen längst zu einer Völker übergreifenden, persönlichen Freundschaft entwickelt hat – ein Band, das nun schon seit beinahe 20 Jahren den Ortsverein Kirchheim mit dem polnischen Roten Kreuz in Danzig verbindet.

Den anschließenden Festvortrag hielt Susanne Weber-Mosdorf, ehemalige stellvertretende Direktorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die von 1988 bis 1992 als Bürgermeisterin von Kirchheim diente und auch damals schon ein offenes Ohr für die Belange des DRK hatte. In ihrem Vortrag zeichnete sie die Geschichte der „Idee und Institution ‚Rotes Kreuz‘“ nach und spannte darüber hinaus erfolgreich den Bogen zwischen der 100-jährigen Geschichte des Ortsvereins Kirchheim, den örtlichen Aufgaben des Roten Kreuzes und den internationalen Herausforderungen, die das Rote Kreuz und auch sie selbst in ihrer Zeit bei der WHO zu bewältigen hatten. „Mit seinem Bekenntnis zu universellen Werten, die ohne Unterschied für alle gelten, ist der freiwillige Einsatz im Roten Kreuz und im Roten Halbmond in der heutigen Zeit so unbezahlbar wie wichtig.“, betonte Weber-Mosdorf.

Die viele Zeit und das Engagement, das die Mitglieder des Roten Kreuzes in ihre Arbeit stecken, erfolgt ehrenamtlich. Der enorme zeitliche und persönliche Einsatz der Freiwilligen muss dabei oft genug von den jeweiligen Familien und Arbeitgebern mitgetragen werden. Wo Menschen in Not sind, müssen persönliche Interessen oft hinten anstehen. Der festliche Abend bot aus diesem Grund auch Gelegenheit, das große Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer des Ortsverein Kirchheim gebührend zu würdigen, das sie teilweise schon seit Jahrzehnten für das Rote Kreuz – oft auch über das übliche Maß hinaus – aufbringen.

Auf die an Jahren längste „Rotkreuzerfahrung“ blickte Karl Preu mit 55 Jahren ehrenamtliches Engagement zurück. Inge Gaa und Hubert Dieterich wurden für jeweils 35 Jahre Mitgliedschaft im DRK gewürdigt, während Gisela Stephan und Elke Dieterich seit 30 Jahren im Zeichen der Menschlichkeit unterwegs sind. Besondere Erwähnung verdient an dieser Stelle Dr. Dietmar Seegers, der ebenfalls auf 30 Jahre DRK-Tätigkeit zurückblicken kann und dem seit 1985 die Führung des Ortsvereins obliegt. Andreas Kromer und Simon Orth traten vor 20 Jahren dem Roten Kreuz bei, während Dorina Adler, Thilo Haug und Sebastian Kapp 15 Jahre Rotkreuztätigkeit verbuchen können. Bereits seit einem Jahrzehnt aktive Rotkreuzmitglieder sind: Thomas Pfäffle, Nina Neuffer und Kai Höfer. In Abwesenheit ausgezeichnet wurde außerdem Melanie Eder für fünf Jahre Mitgliedschaft im Ortsverein.

Besonderes Highlight zum Abschluss der zahlreichen Ehrungen war schließlich die Verleihung der Henry-Dunant-Medaille in Silber, die vom DRK-Kreisverband Nürtingen-Kirchheim gleich an vier Personen vergeben wurde: Thomas Haug, Bereitschaftsleiter und stellvertretender Zugführer der Schnelleinsatzgruppe Teck, Michael Heckel, unter anderem langjähriger Kassier der Bereitschaft und des Ortsvereins, sowie Andreas Kromer und Simon Orth wurden auf diese Weise für ihre besonderen Verdienste und Leistungen innerhalb des DRK zusätzlich ausgezeichnet und besiegelten damit das Programm des Festabends.