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Groß, klein oder doch lieber mit bunter Feder?

Faschingsumzug Wernau, Fasching, Fasnet
Faschingsumzug Wernau, Fasching, Fasnet

Wenn Konfetti durch die Luft fliegt, die Mundwinkel voll Zucker und Marmelade sind und der Ententanz endlos dröhnt – dann ist Fasching.

Es ist die fünfte Jahreszeit oder einfach die Zeit, in der Superhelden die Welt retten und Prinzessinnen die Herzen der Cowboys erobern.

Alle Jahre wieder bewegt Groß und Klein die Frage: Als was gehe ich? Wer Spaß am Verkleiden hat, ist dieses Jahr mit den Klassikern ganz vorne mit dabei. Petra Klaus, langjährige Verkäuferin bei Spielwaren Heiges in Kirchheim, verrät die aktuellen Trends zum Fasching. Das ist nicht so einfach, denn die Favoritenrolle bleibt unbesetzt. Im vergangenen Jahr, da hätten die Kleinen vor allem zu Hollywood gegriffen. Sie schlüpften in Kostüme von Star Wars und Monster AG. Dieses Jahr ist es aber anders. Die Jungs lieben‘s ganz klassisch: Sie gehen auf in der Rolle als Polizist, Feuerwehrmann und Cowboy. Die Mädchen schwanken zwischen zwei Extremen: Prinzessinnen und Hexen führen die Hitliste an.

Auch der Zoo ist sehr beliebt bei jungen Kunden. Ob Löwe oder Bär, die Faschingspartys dieses Jahr werden tierisch.

Wer bei der ganzen Feierei auf Nummer sicher gehen will und unerkannt bleiben möchte, setzt auf einen „Morphsuit“. Dabei handelt es sich um einen Ganzkörperanzug, vergleichbar mit einer Strumpfhose, den man sich über den ganzen Körper und auch über den Kopf zieht. Er ist schnell an- und ausgezogen, bequem, und man kann sogar durch den feinen Stoff hindurch trinken.

Bei den Senioren gilt an Fasching: Hauptsache bunt, und es passt auf den Kopf. Hut mit Pünktchen, Hut mit Schleife, groß, klein oder doch lieber mit bunter, langer Feder? Alles ist mit dabei beim karnevalistischen Tanznachmittag in der Kirchheimer Stadthalle. Wandert der Blick nach unten, fällt auf, dass weniger mehr ist. Die Männer halten sich mit einem Hemd und einer bunten Krawatte dezent zurück, während die Frauen mit langen Röcken und Blümchenkleidern überzeugen. Zwischen den schrillen Hüten und den langen Kleidern versteckt sich ab und an ein blaues Matrosenpärchen, das das Tanzbein schwingt. Auch die Clownsnasen dürfen bei den Senioren in diesem Jahr nicht fehlen.

Renate Maak, überzeugte Faschingsnärrin, erzählt, dass früher noch viel mehr Stimmung gemacht wurde. In den vergangenen Jahren habe das abgenommen. Sich wirklich verkleiden, das trauen sich leider nur die wenigsten, bedauert die begeisterte Tänzerin. Ob Fasching nur etwas für Mutige ist, sei dahingestellt. Doch ob klassisch, schrill oder selbst gemacht – worum es beim Verkleiden an Fasching wohl in erster Linie geht, ist Spaß. In diesem Sinne: Helau!