Lokales

Grüne Ringe sollen Schule machen

Ein Weilheimer möchte Lehrern und Erziehern der Region neuartige Fitnessgeräte nahebringen

Ein Plastikschlauch, vier Stahlkugeln, ein Griff – die sogenannten Smoveys werden als Fitnessgeräte immer beliebter. Jürgen Sindlinger aus Weilheim ist Smovey-Coach und erklärter Anhänger der grünen Ringe. Er hat sich nun zum Ziel gesetzt, Kindergärten und Schulen in der Region mit den Geräten auszustatten.

Mit Schwung in ein neues Projekt geht Jürgen Sindlinger: Er möchte, dass die grünen Smovey-Schwingringe überall an Schulen und i
Mit Schwung in ein neues Projekt geht Jürgen Sindlinger: Er möchte, dass die grünen Smovey-Schwingringe überall an Schulen und in Kindergärten zum Einsatz kommen.Foto: Deniz Calagan

Weilheim. „Das Training mit den Smoveys macht Spaß, löst Verspannungen und fördert Konzentration und Koordination“, fasst Jürgen Sindlinger zusammen. Der 37-Jährige betreibt seit dem vergangenen Jahr eine Heilpraktiker-Praxis in Weilheim. Neben chinesischer Medizin, Aromatherapie und Drucktechniken haben es ihm die Schwingringe besonders angetan. „Die Smoveys kennengelernt habe ich bei einem Parkinson-Seminar“, sagt Sindlinger und erzählt, dass ein Österreicher die Schwingringe erfunden hat, nachdem er die Diagnose Parkinson erhalten habe. Sie erleichterten ihm die Bewegung und verbesserten seine Koordination.

Jürgen Sindlinger ist jedoch überzeugt, dass Smovey-Training allen gut tut – vor allem Kindern. „Kinder heute haben viel zu wenig Bewegung und leiden oft unter Konzentrationsmangel oder Hyperaktivität“, sagt er. Smoveys könnten da aus seiner Sicht Abhilfe schaffen: „Wenn Schüler im Unterricht immer wieder mal Schwingpausen einlegen, sind sie ausgeglichener und konzentrierter“, glaubt Sindlinger. „Sie bekommen Bewegung und haben Spaß dabei.“ Das habe sich auch bei einem Projekt gezeigt, das er an einer Schule in Halle angeboten hat. „Ich habe mit Kindern der Klassen eins bis vier geschwungen, und sie waren begeistert“, schwärmt der Coach. Jetzt träumt er davon, die Schulen und Kindergärten rund um die Teck mit den grünen Ringen auszustatten. „Dazu müsste man natürlich Erzieherinnen und Lehrer schulen – und man bräuchte Sponsoren.“ Starten möchte er zunächst einmal in Bissingen, seinem Heimatort.

Dass seine Vision wahr werden kann, davon ist Jürgen Sindlinger überzeugt. Schließlich seien ähnliche Projekte auch schon anderswo gelungen. „Ein Kollege am Niederrhein hat einen Verein gegründet und mittlerweile vier Schulen und vier Kindergärten mit Smoveys ausgestattet.“ Auch in Österreich gibt es immer mehr Schulen, an denen die Smoveys zum Einsatz kommen.

„Das Besondere an den Ringen sind die Schwingungen, die bei der Bewegung entstehen“, beschreibt Sindlinger, der vor seiner Heilpraktiker-Ausbildung als Diplom-Betriebswirt für Finanzen und Steuern gearbeitet hat. „Es entsteht eine wohltuende Frequenz von 60 Hertz, die durch den ganzen Körper geht.“

Geschwungen hat Jürgen Sindlinger seine Ringe schon vielerorts: So hat er Kurse auf einem Kreuzfahrtschiff gegeben, besucht Altersheime und bietet in Weilheim jede Woche dienstags und donnerstags kostenpflichtige „Smovey-Walks“ für alle Interessierten an.

Landen konnte Jürgen Sindlinger bei Kindergärten und Schulen in der Region um die Teck bisher noch nicht. Auch konkrete Sponsoren fehlen derzeit. Dennoch ist er zuversichtlich und hofft, mit Erziehern und Lehrern Schulungstermine vereinbaren zu können. Denn: „Man muss die Smoveys einfach selbst ausprobieren, um zu spüren, was sie bewirken.“