Weilheim. Einige Anwohner aus Hepsisau glaubten ihren Augen nicht zu trauen, als an einem Wochenende plötzlich eine ganze Gruppe von Mountainbikern die Zipfelbachschlucht hinunterraste. Und das nicht nur einmal: Kaum waren die Downhill-Fahrer unten, wurden sie samt ihren Rädern von einem amerikanischen Pritschenwagen aufgeladen und wieder nach oben befördert – nur, um kurze Zeit später wieder nach unten zu düsen.
Das darf ja wohl nicht wahr sein, dachten sich die verärgerten Beobachter und informierten Hepsisaus Ortsvorsteher Hartmut Hummel. Der wiederum alarmierte Weilheims Ordnungsamtsleiter Helmut Burkhardt. Diesem gelang es schließlich, das Autokennzeichen des Veranstalters ausfindig zu machen.
„Es handelt sich um einen Unternehmer aus dem Nürnberger Raum,“, berichtet Helmut Burkhardt. Der Mann, der ursprünglich aus der Region stamme, habe das Downhill-Event für Mountainbiker am Albtrauf organisiert. Losgegangen sei es am Breitenstein, dann habe die Route weiter über den Auchtert und den Mörikefelsen durch die Zipfelbachschlucht hinunter bis nach Hepsisau geführt.
„Das ist verboten“, stellt Helmut Burkhardt klar. Zum einen sei Radfahren laut Landesrecht im Wald auf Wegen unter zwei Metern Breite nicht erlaubt. Auch wenn dieses Gesetz zahlreiche Kritiker habe – „es gilt nun mal“. Darüber hinaus führe die Route durchs Naturschutzgebiet. „Und dort muss jede Veranstaltung genehmigt werden.“ Genehmigt war das Downhill-Rennen aber freilich nicht.
Also schickte Helmut Burkhardt dem Veranstalter einen Brief und forderte ihn auf, solche Events in Zukunft zu unterlassen. „Seither herrscht Ruhe“, so Burkhardt. Wichtig ist ihm, dass das auch so bleibt. „Wir hoffen sehr, dass die Veranstaltung keine Nachahmer findet.“
Das hofft auch Markus König, Leiter des Weilheimer Forstreviers. „Wir haben im Wald massive Probleme mit Radfahrern – aber auch mit Reitern“, sagt er. Meistens seien es einzelne Mountainbiker, die auf schmalen Wanderwegen oder in den Rückegassen unterwegs seien. Seltener sind Gruppen anzutreffen.
Wenig hilfreich finde er es, dass den Radlern oftmals Legalität vorgegaukelt werde. „Es gibt viele Firmen, die Mountainbiketouren anbieten, die rechtlich nicht zulässig sind“, weiß er. Auch in den Buchhandlungen stünden Radwanderführer, deren Strecken sich abseits der legalen Pfade bewegten. „Dieses Problem lässt sich aber kaum lösen“, weiß er.