Lokales

Stiefel statt Stöckelschuhe

Mitarbeiter Kirchheimer Unternehmen helfen bei der Neuaufforstung des Kirchheimer Walds

Ein buntes Grüppchen war gestern bei den Bürgerseen fleißig. Mitarbeiter mehrerer Kirchheimer Firmen, die beim CSR-Projekt beteiligt sind, verlegten ihren Arbeitsplatz für einen Morgen unter freien Himmel und pflanzten Bäume.

Den Arbeitsplatz vertauscht haben Mitarbeiter von Kirchheimer Firmen, die sich am CSR-Projekt beteiligen. Südlich der Hahnweide
Den Arbeitsplatz vertauscht haben Mitarbeiter von Kirchheimer Firmen, die sich am CSR-Projekt beteiligen. Südlich der Hahnweide pflanzten sie Laubbäume. Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Stiefel statt Stöckelschuhe hieß es gestern Morgen für all jene Mitarbeiterinnen Kirchheimer Firmen, die sich entschieden haben, im Rahmen des Projekts „CSR – Kirchheimer Unternehmen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung“ tatkräftig mit Hand anzulegen und damit die Neuaufforstung im Kirchheimer Wald zu unterstützen – und selbstverständlich beteiligten sich daran auch Mitarbeiter der beteiligten Firmen. Bei Corporate Social Responsibility (CSR) geht es um Unternehmen sowie andere Organisationen und Institutionen, die freiwillig und über ihre rechtlichen Pflichten hinaus gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, wie es auf der offiziellen Homepage heißt. Die Europäische Union definiert CSR als ein System, „das den Unternehmen als Grundlage dient, auf freiwilliger Basis soziale Belange und Umweltbelange in ihre Unternehmenstätigkeit und in die Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren“.

Unter diesem Aspekt treffen sich rund 20 Frauen und Männer am Parkplatz bei den Bürgerseen, um im Sinne der Nachhaltigkeit auf einer Fläche von etwa einem halben Hektar Bäume zu pflanzen, die sich direkt hinter dem zweiten See in Richtung Hahnweide befindet. 1 900 Jungpflanzen hat Revierförster Daniel Rittler zu diesem Zweck bereitgestellt. Dabei handelt es sich um eine bunte Mischung: Elsbeere, Baumhasel, Spitz- und Feldahorn, Hainbuche, Winterlinde und nicht zu vergessen die Traubeneiche, Baum des Jahres 2014. „Es sind Baumarten, die auf diesem südexponierten Platz mit der zunehmenden Wärme und Trockenheit, die die Klimaerwärmung mit sich bringt, zurechtkommen“, begründet der Förster die Auswahl.

Nach einer kurzen Einführung kann jeder der Beteiligten loslegen. Viele Pflanzlöcher sind mithilfe eines Erdlochbohrers schon vorbereitet, und so lautet die Aufgabe, die zarten Pflänzchen achtsam darin zu versenken, den lehmigen Boden fein zu zerkrümeln, um damit das Loch wieder aufzufüllen und am Ende den „Dreck“ festzutreten. Das funktioniert im Laufe der Zeit immer besser und schneller, sodass die Löcher grabenden Waldarbeiter eingeholt werden. Wer will, kann zum Spaten greifen und mit dem Graben beginnen.

Nach etwa zwei Stunden ist das Werk vollbracht, und die meisten Bäumchen sind gepflanzt. „Morgen kommt der Wald kindi und setzt den Rest“, verrät der Förster. Diejenigen, die sich gegen Handschuhe entschieden haben, sehen die Spuren ihrer Hände Arbeit und sind zufrieden mit ihrer Leistung. Nahezu jeder prägt sich den Platz ein, denn schließlich wachsen Bäume bekanntlich in den Himmel – und dabei zuzusehen, wie die eigenhändig gepflanzten Eichen und Linden gedeihen, hat schließlich seinen Reiz.

Bei einem kurzen Rundgang durch den Talwald gibt Daniel Rittler Einblicke in die Forstarbeit, ehe es zum wohlverdienten Vesper im Kiosk geht.