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Grandiose Marimbafon-Klänge

Marion Hafen brillierte als Gast-Solistin beim Frühjahrskonzert des Holzmadener Musikvereins

Ein beeindruckendes Marimbafon-Solo im ersten Konzert-Teil und kraftvolle Brass-Musik nach der Pause prägten das Frühjahrs-Konzert des Holzmadener Musikvereins.

Die Gast-Solistin Marion Hafen bei ihrem grandiosen Marimbafon-Solo, begleitet vom Holzmadener Blasorchester.Foto: Hans-Jörg Hol
Die Gast-Solistin Marion Hafen bei ihrem grandiosen Marimbafon-Solo, begleitet vom Holzmadener Blasorchester.Foto: Hans-Jörg Holder

Holzmaden. Die Besucher in der gut besuchten Holzmadener Gemeindehalle erhielten einen wunderbaren Eindruck über die große Bandbreite der Blasmusik. So war nach der Veranstaltung der Tenor unter den Besuchern, dass das Frühjahrskonzert unter den vielen guten Konzerten eines der Besten gewesen sei.

Der Holzmadener Musikernachwuchs unter Leitung von Tobias Liebrich eröffnete den Konzertabend. Wie im vergangenen Jahr begleiteten vier junge Holzmadener Musiker mit einem vollständigen Streichersatz, bestehend aus Violine, Cello und Kontrabass, mit wohltuenden Klängen das Jugend-Blasorchester.

Das Blasorchester unter der musikalischen Leitung von Dirigent Jürgen Reiß setzte mit dem „Marsch aus 1941“ von John Williams den Konzertreigen fort. Rhythmisch und geprägt durch viele Tonartwechsel, kamen die Musiker dabei sehr schnell auf Betriebstemperatur. Mit der „Fantasy for Marimba“ wagte sich der für seine musikalische Experimentierfreudigkeit bekannte Jürgen Reiß mit seinem Blasorchester an ein spannendes und reizvolles Projekt heran – die Orchester-Begleitung einer begnadeten virtuosen Solistin bei einem höchst anspruchsvollen Solostück. Die in Konstanz geborene Marion Hafen, die schon früh mit Auszeichnungen bei „Jugend musiziert“ und anschließend beim Studium an der Universität der Künste in Berlin mit dem künstlerischen und pädagogischen Diplom auf sich aufmerksam machte, brillierte mit einem grandiosen Soloauftritt auf ihrem Marimbafon mit einer geradezu an Selbstverständlichkeit grenzenden Leichtigkeit. Die Musiker des Holzmadener Blasorchesters nahmen dabei gerne die Nebenrollen in Kauf, füllten diese jedoch mit einem sehr konzentrierten Auftritt so aus, dass dieses höchsten Ansprüchen gerecht werdende Konzertstück zu einem großartigen Klangerlebnis werden ließ.

Bei der darauffolgenden Polka „Da Capo“ hieß es dann für die Musiker und die Konzertbesucher erst wieder etwas entspannen. „Interessante Gedankenspiele für Blasorchester“ hat der Komponist Kurt Gäble seine Komposition „Freiheit“ überschrieben. Mit ihrem klangsicheren Vortrag lieferten die Musiker einen weiteren Beleg dafür, wie Musik als Sprache die Gedanken lenken kann. Mit „The Police on Stage“ rundete das Blasorchester ein ausgewogenes Musikprogramm im ersten Konzertteil mit einem Arrangement aus der Welt der Popmusik ab. Die obligatorische Zugabe war dann noch einmal ein besonderes Schmankerl von Jürgen Reiß und seinen Musikern: das populäre „Auld lang Syne“, eingangs als Chor von den Musikern mit voller Inbrunst intoniert, war eine wunderbar leichte, verswingte Version des Abschiedsliedes. Dabei glänzte der Trompeter Chris Dring mit einer tollen Soloeinlage.

Nach der Pause setzte das stattlich besetzte Orchester der Trachtenkapelle Winterbach unter Leitung von Günter Eberle die musikalischen Akzente. Begleitet von vier Fanfarenbläsern startete das fast 60-köpfige Blasorchester mit dem „Brandenburger Fanfarenmarsch“. Bei der anschließenden Ouvertüre „Pique Dame“ von Franz von Suppé überzeugte der große Klangkörper mit der vollständigen Blasorchester-Besetzung dank einer großartigen Intonation. „Fate of the Gods“ von Steven Reineke, und großartige und abwechslungsreiche Solisten-Einlagen bei „Song and Samba“ leiteten dann zum Schlussakkord über. Den setzte die junge Musikerin Katrin Ewersmeyer mit ihrem Gesangssolo bei der bekannten Hit-Komposition „A night like this“. Die Zugabe musizierten ganz zum Schluss dann noch beide Blasorchester mit zusammen annähernd 90 Musikern gemeinsam. Der obligatorische Ständerling im Foyer der Gemeindehalle beschloss ein großartiges Frühjahrskonzert.rw