Aus den Vereinen

Bunte Paprikamischung am Bodensee

Ausfahrt des Landfrauenvereins Owen ins Hegau – Besuch in der Reichenauer Gärtnersiedlung

Die Landfrauen aus Owen besuchten samt männlicher Begleitung den Hegau, Stein am Rhein und die Reichenauer Gärtnersiedlung am Bodensee.

Paprika satt gab es bei einem Ausflug der Owener Landfrauen auf der Reichenau. Foto: privat
Paprika satt gab es bei einem Ausflug der Owener Landfrauen auf der Reichenau. Foto: privat

Owen. Der erste Programmpunkt war die Reichenauer Gärtnersiedlung. Matthias Keller, einer der fünf Gärtner, die gemeinsam seit 2011 diese Gärtnersiedlung betreiben, begrüßte die Gruppe und führte durch die Anlage. Auf einer Fläche von elf Hektar stehen 250 000 Paprikapflanzen, die an Spitzentagen einen Ertrag von bis zu 20 000 Kilogramm pro Tag bringen. Gepflanzt Anfang Januar, können bereits Mitte März die ersten Paprika geerntet werden. Am Anfang sind es nur grüne Paprika, später kommen auch noch die gelben, roten und orangefarbenen Sorten dazu. Bei jeder Farbe handelt es sich um eine separate Sorte. Geerntet wird bis zum Saisonende am 22.  November. Für diesen Paprika ist Edeka Südwest der einzige Abnehmer, die damit die Verbraucher von März bis November mit frischem regionalem Paprika versorgt.

Angebaut wird die Pflanze auf Kokosfaser, einem organischen Subs­trat, und nicht, wie in anderen Ländern verbreitet, auf Steinwolle. Jede Pflanze wird an drei Trieben bis zu einer Höhe von vier Metern hochgezogen und mit einem separaten Schlauch bewässert. Bei der Bewässerung handelt es sich um ein geschlossenes System, bei dem kein Wasser verloren geht. Das Wasser, das von der Pflanze nicht benötigt wird, wird unterirdisch gesammelt, gereinigt, desinfiziert und aufbereitet. Das Regenwasser vom Gewächshausdach wird in Becken gesammelt und deckt zu 70 Prozent den Bewässerungsbedarf, die fehlenden 30 Prozent werden aus der Aach entnommen. Die Paprika werden in batteriebetriebenen selbst fahrenden Erntewägen vom Gewächshaus in die Sortierhalle transportiert, wo sie vollautomatisch sortiert werden. Die Frucht ist fest und gekühlt mindestens 14 Tage lagerfähig.

Die Dachflächen der Gärtnersiedlung bestehen aus Sicherheitsglas, das ein Roboter regelmäßig reinigt, weil weniger Licht auch weniger Ertrag bringt. Die Anlage wird mit Gaskesseln beheizt und ist jederzeit auf Öl umstellbar. Zusätzlich gibt es ein Blockheizkraftwerk und ein Notstromaggregat, das die Versorgung bei Brennerausfall sicherstellt.

Nach der informativen Führung durch die Gärtnersiedlung stärkten sich die Teilnehmer beim Mittagessen im Landgasthof Bohl. Anschließend ging die Fahrt weiter nach Stein am Rhein, einem kleinen Städtchen am Austritt des Rheins aus dem Bodensee. Beim Stadtrundgang und einer Führung durch die gut erhaltene Altstadt konnten die Owener Landfrauen die bemalten Häuserfassaden und schön hergerichteten Fachwerkhäuser bewundern, ehe es zurück nach Owen ging. bs