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Kontrastreiches Benefizkonzert in der Nikolauskirche Gutenberg bringt Geld für Orgelsanierung

Der Musizierkreis der Musikschule Lenningen und der Kirchenchor Unterlenningen gehören zu den Unterstützern der Orgelsanierung.
Der Musizierkreis der Musikschule Lenningen und der Kirchenchor Unterlenningen gehören zu den Unterstützern der Orgelsanierung. Foto: Peter Dietrich

Lenningen. Damit die Orgel der Nikolauskirche in Gutenberg weiter schöne Musik machen kann, muss sie gründlich saniert werden. Das kostet rund 13 000 Euro, und davon

Peter Dietrich

sind erst 10 000 Euro zusammen. Wie heilt man die musikalisch-finanzielle Lücke? Natürlich mit schöner Musik, nämlich einem Benefizkonzert.

Fast hatte jeder Zuhörer seinen persönlichen Musiker oder Sänger, kamen doch auf rund 80 begeisterte Zuhörer über 70 Mitwirkende. Denn für das Benefizkonzert versammelten sich der Musizierkreis der Musikschule Lenningen, das Männerdoppelquartett „Lauter Sänger“, der Kirchenchor Unterlenningen und der Frauenchor der katholischen Kirche Oberlenningen „Cantica Nova“. Doch halt, waren das beim Männerdoppelquartett nicht nur sieben gestandene, aber dennoch zu zarten Tönen fähige Herren? Nein, die achte Stimme gehörte dem Dirigenten Josef Führinger, der dirigierte und parallel auch noch mitsang.

Den Auftakt machte der Musizierkreis mit dem „Canzon à 8“ von Tiburtio Massaino. Für den Doppelchor für acht Stimmen hatte der Musizierkreis eine große Flötenbesetzung zu bieten. Sie reichte vom Sopran bis zu Alt, Tenor, Bass, Großbass und Subbass, dazu Querflöten, Fagott und ein Cello. Der festliche Instrumentalklang wich dem Männerdoppelquartett, das seine Qualitäten a cappella bewies. Und mit Vielfalt: Das Sanctus erklang zuerst wie in der Ostkirche, danach mit den hierzulande bekannteren Tönen von Friedrich Silcher.

Georg Friedrich Händels „Singet, Springet, Jubilieret“ meisterten der Musizierkreis der Musikschule Lenningen und der Kirchenchor Unterlenningen, geleitet von Vera Reinold und Dorothee Epple, freudig gemeinsam. Beim „Selig seid ihr“ von Peter Janssens durfte zur Abwechslung einmal die Orgel, die Profiteurin des gesamten Konzerts, ran.

So mancher gemischte Chor kämpft mit seiner niedrigen Männerquote. Der Frauenchor „Cantica Nova“ ist da konsequent – bei ihm beschränkt sich die Männerquote auf den Dirigenten Josef Führinger. Dem Chor fehlt deshalb rein gar nichts, das A-cappella-Spiritual „Here I am Lord“ brachte die jungen stimmlichen Qualitäten gut zur Geltung. Für das melodisch schwere „Evening Rise“ aus indianischer Tradition verteilten sich die Sängerinnen an verschiedene Stellen der Nikolauskirche.

Zurück ins Barock mit der „Symphony No. 1“ von William Boyce. Die drei Sätze waren aber noch nicht der krönende Anschluss des Konzerts; diesen bildete erst ein gemeinsames „Der Mond ist aufgegangen“. Der Weg durch den kalten Abendhauch führte anschließend hinüber zum Ständerling im evangelischen Gemeindehaus.

Das nächste Benefizkonzert für die Orgel findet am 18. April mit dem Musikverein Gutenberg statt.