Lokalsport

Ritter verlieren an Boden​

Nach der 76:83-Niederlage gegen Paderborn rückt die Abstiegszone näher

Jetzt ist es passiert: Beim 76:83 (31:43) gegen die Baskets Paderborn hat Basketball-Zweitligist Kirchheim Knights die erste Heimniederlage 2015 kassiert. Einzig im dritten Viertel konnten die Teckstädter ihr gefürchtetes schnelles Spiel aufziehen – in der Endphase fehlte dann die letzte Entschlossenheit.

VFL Kirchheim Knights (gelb) - finke baskets (schwarz), Lars Kamp Links gegen Bryan Smithson Rechts
VFL Kirchheim Knights (gelb) - finke baskets (schwarz), Lars Kamp Links gegen Bryan Smithson Rechts

Kirchheim. Zum wiederholten Mal haben sich die Kirchheimer Basketballer eine gute Chance durch die Lappen gehen lassen. Mit einem Sieg wären die Knights weiter an den Play-off-Platzierungen drangeblieben. Doch nun erstreckt sich der Rückstand bereits auf vier Punkte. Schlimmer noch: Durch den zeitgleichen Sieg der Cuxhavener über Gotha droht sogar ein Abrutschen in die abstiegsgefährdeten Regionen. Im Heimspiel gegen Paderborn schien von Beginn an der Wurm drin zu sein. Zunächst streikte zum wiederholten Male die 24-Sekunden-Anlage. Das Spiel konnte dennoch mit kurzer Verzögerung angepfiffen werden. Doch der Gast aus Paderborn übernahm sofort die Spielkontrolle.

Clever und abgezockt agierend, spielten die Baskets ihre Angriffe kontrolliert durch und machten ein ums andere Mal die Lücken in den Kirchheimer Verteidigungsreihen aus. Die Knights mussten neben Jordan Wild auch auf Julian Sensley verzichten und hatten somit vor allem unter den Körben mit Enosch Wolf und Ben Beran nur zwei einsatzfähige Centerspieler parat. Dennoch hielten die Ritter zunächst gut dagegen und gestalteten das Spiel ausgeglichen. Zum Ende des ersten Viertels konnten sich die Gäste jedoch Stück für Stück absetzen. Mit dem Zwischenstand von 15:23 ging es in den zweiten Abschnitt. Doch das Bild änderte sich nicht. Die Kirchheimer versuchten nun ihre Distanzwerfer ins Spiel zu bringen. Besonders Lavonte Dority und Kapitän Radi Tomasevic hatten einige gute Wurfoptionen, verfehlten aber allesamt das Ziel. Doch auch unter den Körben hatten die Kirchheimer wenig Erfolg. Center Enosch Wolf verzettelte sich zusehends in schwierigen Würfen, anstatt den Kontakt unter den Brettern zu suchen, während auch Ben Beran bei seinen Distanzwürfen das Pech an den Händen klebte. So erzielten die Ritter in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit gerade einmal sechs magere Pünktchen.

Die Hoffnung der Fans auf ein starkes drittes Knights-Viertel wurde zunächst bestätigt. Wie verwandelt kamen die Kirchheimer zurück aufs Parkett. Nun endlich kämpfte die Truppe von Trainer Mai um jeden Ball und arbeitete sich Stück für Stück heran. Besonders Lavonte Dority lief nun heiß und versenkte Wurf um Wurf. Das Publikum war nun, wie die Mannschaft, im Spiel angekommen und peitschte ihre Truppe nach vorne. Daniel Krause hatte die erste Führung der zweiten Halbzeit in der Hand, doch sein Dreier beim Stand von 45:46 wollte nicht fallen. Auf der Gegenseite konnten die Paderborner nach langer Durststrecke zwei einfache Zähler erzielen und Ruhe ins eigene Spiel bringen. Die Ritter, deren Aufholjagd sichtlich Kraft gekostet hatte, verzettelten sich nun zunehmend in Einzelaktionen, während Paderborn nun das verlorene Selbstbewusstsein wiederfand und das Spiel wieder kontrollierte.

In den letzten Spielminuten versuchten die Kirchheimer noch per Foul die Uhr zu stoppen, doch die Paderborner versenkten ihre Freiwürfe sicher und brachten somit den verdienten Sieg nach Hause. „Paderborn hat eine gute Leistung gezeigt. Die Mannschaft wollte den Sieg mehr als die Knights, und dies hat heute den Unterschied gemacht. Sie haben verdient gewonnen“, zollte Kirchheims Trainer Mai dem Gast seinen Respekt. Die Ritter spielen am kommenden Samstag in Gotha (ab 19 Uhr).cs