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„Es tut sich was“

Erschließung im Hegelesberg schreitet voran – Nachfrage nach Gewerbegrundstücken ist groß

Im Kirchheimer Hegelesberg geht es rund. Drei Monate nach dem ersten Baggerbiss sind die Erschließungsarbeiten termingerecht vorangeschritten. Sichtbarstes Zeichen: Der neue Kreisverkehr an der Hegelstraße, der die Gewerbegebiete Hegelesberg und Kruichling verbinden soll. Noch ist dort Baustelle. Aber schon Ende Mai geht es auch für die Autofahrer rund.

Noch ist der Kreisverkehr zwischen Hegelesberg und Kruichling nur zur Hälfte fertiggestellt. Aber bereits Ende Mai soll der Verk
Noch ist der Kreisverkehr zwischen Hegelesberg und Kruichling nur zur Hälfte fertiggestellt. Aber bereits Ende Mai soll der Verkehr dort wieder ohne Beeinträchtigungen durch Baustellen fließen können. Die ersten Gewerbegebäude im Hegelesberg dürften ab Frühjahr 2016 entstehen.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. „Es tut sich was!“ Das ist der Ausruf, mit dem Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker geradezu frohlockt, wenn sie an das neue Gewerbegebiet Hegelesberg denkt. „Wir haben Interessenten für Gewerbegrundstücke, die mehr als nur anfragen. Die beginnen schon mit ihren Planungen.“ Und dabei handle es sich nicht nur um zwei oder drei Interessenten, sondern um „mehr als eine Handvoll“.

Die Anfragen stammten sowohl von „Kirchheimer Unternehmen, die sich erweitern wollen“ als auch von Betrieben, die von außen kommen und sich in Kirchheim ansiedeln möchten. Besonders begehrt sei derzeit „der ganz vordere Bereich“ an der Nürtinger Straße, direkt gegenüber vom Nägelestal. An dieser Stelle lässt der Bebauungsplan ein architektonisches Ausrufezeichen zu, mit einer Höhe von bis zu 20 Metern.

Das Gewerbegebiet Hegelesberg wird gerade zur rechten Zeit erschlossen. Schließlich gehen die restlichen Flächen im benachbarten Kruichling zu Ende. „Zwei städtische Gewerbegrundstücke sind jetzt noch frei“, sagt Angelika Matt-Heidecker, und bei einem dieser Grundstücke gehe es in diesen Tagen um die Vergabe.

Die große Nachfrage im Hegelesberg führt dazu, dass sich die Stadt bereits Gedanken macht, wie und vor allem wo es nach dem Hegelesberg weitergehen soll: „Wir sind jetzt dabei, das Gewerbegebiet In der Au anzugehen.“ Für dieses Gebiet in Verlängerung der Schellingstraße seien erste Planungsraten schon für den Haushalt 2016 vorgesehen. Die Erschließung könne somit Ende 2018 oder Anfang 2019 beginnen.

Aktuell allerdings ist die Stadt Kirchheim nach wie vor dabei, das Gewerbegebiet Hegelesberg zu erschließen. Das geht – genau wie die Herstellung des Kreisverkehrs an der Verbindung zum Kruichling – in Etappen vor sich. Martin Zimmert, der Leiter des städtischen Fachbereichs für Hoch- und Tiefbau, betont, dass die Arbeiten „voll im Plan“ liegen. Der Kreisel sei bereits zur Hälfte fertiggestellt. Die restlichen beiden Viertel folgen bis Ende Mai.

Und wenn dieser Kreisel erst in Betrieb geht, merke die Öffentlichkeit auch nicht mehr viel von den weiteren Bauarbeiten, die den Hegelesberg erschließen. Zumindest gibt es keine wesentlichen Beeinträchtigungen mehr für den Straßenverkehr.

Erst ganz zum Schluss – voraussichtlich im Frühjahr 2016 – werde die heutige Nürtinger Straße verlegt. Bekanntlich soll sie künftig mitten durch das Gewerbegebiet führen. Die bisherige Nürtinger Straße wird danach „rückgebaut“, sodass kein Durchgangsverkehr mehr direkt am Wohngebiet Nägelestal vorbeifließt.

Wenn also in ungefähr einem Jahr der erste Teil der Erschließung des Hegelesbergs erledigt ist, können die ersten Interessenten damit beginnen, ihre neuen Hallen- und Bürokomplexe zu bauen. Und wer tatsächlich zum Spatenstich für seine neue Firmenniederlassung im Frühjahr 2016 einladen möchte, der sollte jetzt wirklich schon weiter sein mit seinen Planungen, als noch immer unverbindliche Anfragen zu stellen. An dieser Stelle schließt sich also der Kreis: Die Planungen aller Beteiligten sind in vollem Gange, die Zeitpläne werden eingehalten – und im Hegelesberg geht‘s auch weiterhin rund.

Gewerbe macht Städte attraktiv

Jahrelang war das Lamento groß, dass Kirchheim sein Gewerbegebiet Kruichling so schlecht vermarktet. In der Tat hat es viele Jahre gedauert, bis nun bald auch die letzten Grundstücke in städtischem Besitz ihre Abnehmer finden. Aber wenn es erst so weit ist, dann ist das allemal ein Grund zum Feiern!

Ansonsten aber gilt es nach vorne zu schauen und aus möglichen Fehlern, die im Kruichling begangen wurden, für die Zukunft zu lernen. Es bleibt zu wünschen, dass aus den hoffnungsvollen Ansätzen im Hegelesberg eine Erfolgsgeschichte wird – dass sich also in kurzer Zeit genügend Betriebe dort ansiedeln, mit denen sich die Stadt Kirchheim schmücken kann.

Genau auf diese Gewerbeansiedlungen ist die Stadt dringend angewiesen. Attraktiv wird eine Kommune nämlich nicht nur durch eine schöne Innenstadt, sondern auch durch Arbeitsplätze, die es wert sind, dass man sich als Arbeitnehmer in der Nähe niederlässt. Durch Gewerbe- wie durch Einkommensteuer erhöhen sich anschließend die Einnahmen der Stadt. Und angesichts der vielen anstehenden Aufgaben, die mit Millionen und Abermillionen an Kosten verbunden sind, ist Kirchheim auf jeden Euro angewiesen, die der städtische Haushalt an Einnahmen verbuchen kann. ANDREAS VOLZ