Lokales

„Wir wollen bezahlbare Wohnungen“

Der Kirchheimer Gemeinderat beschäftigt sich schon lange mit dem Kirchheimer Großprojekt Steingauquartier – allerdings bisher unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Gegenwind kommt aus der konservativen Ecke. Dr. Thilo Rose, Fraktionsvorsitzender der CDU im Kirchheimer Gemeinderat, erklärt warum.

Herr Dr. Rose, was gefällt Ihrer Fraktion an den Plänen der Stadt für das Steingau-Quartier nicht?

DR. THILO ROSE: Die Stadt Kirchheim bezahlt für das Steingau-Quartier einen hohen Kaufpreis. Um die Kosten der Stadt für den Kauf und die Erschließung des Grundstücks decken zu können, ist ein Quadratmeter-Preis für das Bauland notwendig, der sonst bisher nicht einmal in Toplagen von Kirchheim aufgerufen wurde. Das von der Verwaltung vorgeschlagene Verfahren zur Bebauung und Vermarktung der Grundstücke ist derart komplex, dass sich der Quadratmeterpreis noch weiter erhöhen würde. Da wir uns für bezahlbaren Wohnraum in Kirchheim einsetzen, wollen wir ein einfaches Verfahren zur Vermarktung und Bebauung der Grundstücke. Dies gilt es zeitnah zu erarbeiten, und wir werden dazu unsere Vorschläge einbringen.

Angeblich befürchten Sie, die Bauträger kämen zu kurz. Wie kommen Sie darauf?

ROSE: Die Kirchheimer Bauträger haben der Stadt in den letzten zwei bis drei Jahren bei der Entwicklung des Steingau-Quartiers ihre Expertise unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Deshalb, und weil sie ihrer sozialen Verantwortung beim Wohnbau gerecht werden, sollten sie auch bei der Bebauung des Steingau-Quartiers zum Zuge kommen. Wir hätten es lieber gesehen, wenn die Bauträger das Gelände gekauft hätten. Im Hinblick auf die Knappheit an Wohnraum und die Notwendigkeit, die innerstädtische Brache zu bebauen, haben wir dem Kauf durch die Stadt zugestimmt. Nun gilt es, ein Modell für die Vermarktung zu entwickeln, bei dem auch die heimischen Bauträger zum Zuge kommen können.