Lokales

Anwohner fürchten Gestank und Lärm

Nachbarn sind wegen der Expansionspläne des Brunnenhofs in Sorge

Walter Fahrion
Walter Fahrion

Einige Bewohner der Rain-, Brunnen- und Hirtenstraße haben Bedenken gegenüber den Plänen des Landwirtsfamilie Münsinger. Sie fürchten vor allem die potenziellen Auswirkungen auf ihr Wohngebiet.

Robert Berndt

Holzmaden. „Ich habe grundsätzlich nichts gegen Landwirte und Landwirtschaft“, stellt Klaus Reinhardt klar. „Mein Eindruck ist aber leider, dass die Familie Münsinger nicht zu Kompromissen bereit ist. Es wird keinerlei Rücksicht auf unsere Belange und Sorgen genommen.“ Ein Beispiel sei die mögliche Geflügelzucht samt Schlachthaus, die vor einiger Zeit im Gespräch war. Dagegen haben sich die Anwohner gewehrt, Unterschriften gesammelt und ihre Einwände geäußert. Deshalb betrachte man die aktuelle Entwicklung mit der Verpflichtungsklage sehr kritisch.

„Ich möchte nicht plötzlich vor vollendete Tatsachen gestellt werden“, sagt Carmen Reuster, Anwohnerin der Hirtenstraße. Der Hof liege in der Frischluft-Schneise Holzmadens. Je nachdem, was künftig auf dem Hof gebaut würde, ziehe der Geruch durch die ganze Straße, bis hoch zur Rainstraße. „Wenn man was sagt, wird man schroff abgewiesen oder provoziert. Kritik wird gar nicht zugelassen“, bedauert sie das Verhalten des Landwirts gegenüber den Nachbarn.

„Es ist ja nicht so, dass es in der Vergangenheit keine alternativen Standorte für den Hof gegeben hätte“, sagt Manfred Hoyler, Eigentümer eines Hauses in der Hirtenstraße. „Die sind aber alle vom Landwirt abgelehnt worden.“ Hoyler teilt die Bedenken bezüglich der Erschließung, des Geruchs und des Verkehrs, die der Gemeinderat 2009 thematisiert hatte. „Wenn aber nun Volksvertreter überspitzt formuliert von ‚König Richter‘ dazu verdonnert werden, keine Kritik äußern zu dürfen, dann bin ich tief besorgt um unsere Demokratie.“

Sabine Polster als Anwohnerin der Brunnenstraße fürchtet vor allem den drohenden Verkehr. „Noch ist es eine ruhige Straße, aber so wird es wohl nicht bleiben. Wenn die Geflügelzucht kommen sollte, kommt der Gestank noch zusätzlich dazu.“

Walter Fahrion hofft auf eine vernünftige Lösung: „Es ist schade, dass so viel Frust in dieser Sache herrscht. Da blutet mir das Herz.“

Fotos: Jean-Luc Jacques

Sabine Polster
Sabine Polster
Manfred Hoyler
Manfred Hoyler
Carmen Reuster
Carmen Reuster
Klaus Reinhardt
Klaus Reinhardt