Lokales

Richtschnur für das Gremium

Owen stellt im Herzog-Konrad-Saal Ergebnisse der Gemeindeentwicklungsplanung vor

Wie Owen 2025 aussehen wird, weiß heute noch niemand. Aber in welche Richtung die Entwicklung gehen soll, dafür liegen jetzt die Ideen auf dem Tisch: Zum Abschluss der Gemeindeentwicklungsplanung gibt es konkrete Aufgabenlisten für Stadtverwaltung und Gemeinderat.

Ortseingang Owen von Dettingen kommend
Ortseingang Owen von Dettingen kommend

Owen. Bei der Abschlussveranstaltung zur Gemeindeentwicklungsplanung erinnerte Timo Buff von der Stuttgarter Bürogemeinschaft Sippel/Buff an die Aktivitäten zur Bürgerbeteiligung. Auf die Haushaltsbefragung folgten Bürgerwerkstätten mit den Themen „Arbeiten und Leben“ sowie „Miteinander und Wohlfühlen“. Außerdem gab es die Projektworkshops „Mitten in Owen“ und „Durch Owen“. Im November hat sich der Gemeinderat in Klausur intensiv mit den Ergebnissen der Bürgerbeteiligung befasst und die anstehenden Projekte bereits nach deren Dringlichkeit geordnet.

Manfred Mezger vom Bad Boller Büro „m quad­rat“ stellte die Projekte vor, die kurzfristig innerhalb der nächsten drei Jahre, mittelfristig in drei bis acht Jahren oder auch langfristig in mehr als acht Jahren umgesetzt werden sollen. Im Zuge einer aktiven Innenverdichtung will die Stadt Owen demnach beispielsweise ein Baulückenverzeichnis erstellen und schriftlich bei Eigentümern anfragen, ob der Wunsch oder der Bedarf nach Bebauung respektive Verkauf besteht. Dabei handelt es sich allerdings um eine Daueraufgabe, die niemals abgeschlossen sein wird.

Ein kurzfristiges Schlüsselprojekt dagegen ist die gemeinsame Bewerbung regionaler Produkte. Dazu soll eine gemeinsame Marke aufgebaut werden. In Owen soll es zu diesem Zweck einen Markt geben - am besten sonntags, weil dann die meisten Ausflügler unterwegs sind. Besonderen Wert legte Manfred Mezger da

­rauf, dass die Direktvermarkter hier nicht in Konkurrenz mit dem Einzelhandel treten, sondern gemeinsame Ideen umsetzen. Eng verbunden ist der Markt mit einem mittelfristigen Schlüsselprojekt: Am Ortseingang von Dettingen her soll eine Markthalle mit Informationszentrum entstehen, sodass Besucher auch bewusst nach Owen kommen.

Treffpunkte mit mehr Aufenthaltsqualität sollen gleich an mehreren Plätzen in Owen entstehen, etwa am Backhausplatz, am Amtsplatz oder am Rathausplatz, der ohnehin grundlegend umzugestalten ist. Auch am Marktplatz ist mehr Belebung gewünscht. Allerdings sei in diesem Fall besonders die Gastronomie gefragt, betonte Manfred Mezger.

Wie es derzeit landauf, landab üblich ist, möchte auch Owen die Gewässer erlebbar machen. Angedacht ist, die Lauter in der Kernstadt zu öffnen und zugänglich zu machen. Direkt an der Lauter sollte sich ein Café ansiedeln können. Wichtig ist es Manfred Mezger zufolge, dass ein solches Café von der Bundesstraße 465 aus zu sehen ist, weil sonst wohl nicht genügend Gäste kommen würden.

Die Bundesstraße als Ortsdurchfahrt stand im Herzog-Konrad-Saal ohnehin besonders im Blickpunkt. Einigkeit besteht darin, dass die Anwohner entlastet werden müssten, was den Durchgangsverkehr betrifft. Wie das allerdings geschehen soll, das ist bislang noch unklar. Einerseits geht es darum, die Ortsdurchfahrt sicherer zu machen für Fußgänger und Radfahrer, aber auch für Autofahrer, die aus Seitenstraßen abbiegen wollen. Andrerseits aber ist schon seit Langem eine Umgehungsstraße vorgesehen.

Die ideale Variante für diese Umgehungsstraße war allerdings bei den Bürgern im Herzog-Konrad-Saal heftig umstritten. Zunächst einmal kann es - wenn überhaupt - nur eine Nordwestumfahrung geben, von Dettingen kommend in Richtung Beurener Straße. Wo aber diese Umfahrung die Eisenbahnlinie kreuzt, ob vor dem Sportplatz oder erst danach, ist noch nicht klar. Als fehlend kritisiert wurde die Fortsetzung der Umgehung von der Beurener Straße in Richtung Brucken. An diese Fortsetzung allerdings lasse sich vorläufig noch nicht denken, sagte Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Sie versprach aber, dass sich Rat und Verwaltung der Stadt Owen intensiv und ergebnisoffen um die Planung für eine Ortsumgehung kümmern werden.

Was die versammelten Bürger in Owen besonders lobten, das war die Tatsache, dass sie sich als Bürger tatsächlich beteiligen und einbringen konnten. Was davon bis 2025 und darüber hinaus umgesetzt wird, das entscheidet im Einzelfall der Gemeinderat. Eine Richtschnur dazu hat das Gremium jetzt immerhin.