Aus den Vereinen

„Feuer ond Flamme“

Neu gegründete Schlierbacher Theaterstub präsentiert „Hautnahtheater“ im Alten Farrenstall

Es ist ein Glück, dass sich die früher unter dem TSV Schlierbach angesiedelte Theatergruppe nun zu einem eigenen Verein weiterentwickelt hat. Unter dem Markenzeichen „Kulturverein Schlierbacher Theaterstub“ wird eine neue Form von Mundarttheater gepflegt.

„Feuer ond Flamme“
„Feuer ond Flamme“

Schlierbach. Schauplatz der Komödien sind nun nicht mehr große Turnhallen mit Hunderten von Zuschauern, sondern der Alte Farrenstall im Bürgerhaus. Mittendrin statt nur dabei war dann auch das Motto des Stücks „Feuer ond Flamme“.

So erstreckte sich die Bühne über beide Stockwerke des historischen Farrenstalls. Im vom Holzfachwerk geprägten Ambiente war das Publikum vom Auftritt der drei Knöpfle-Brüder so begeistert, dass die Schauspieler sogar teilweise Szenen wiederholen mussten, um dem Tollhaus Farrenstall wieder Herr zu werden.

Gleich zu Beginn wurde das Problem der drei Brüder, die eine Flaschnerei betreiben, deutlich: Chaos im Haushalt, zu viel Alkoholkonsum, Frauenmangel und zurückgehende Umsätze erfordern besondere Maßnahmen. So gibt jeder der drei Knöpfle-Brüder eine Annonce in der Zeitung auf. Benny sucht die Frau fürs Leben, Heiner eine Haushälterin und Robert neue Kundschaft für die Flaschnerei. Bereits am nächsten Tag werden die Bewerberinnen vorstellig.

Die junge Elisabeth Brand gerät an Benny, der davon überzeugt ist, dass Elisabeth wegen seiner Bekanntschaftsanzeige kommt. Tatsächlich will sie sich aber auf die Stelle als Haushälterin bewerben. Benny zieht alle Register und überrascht Elisabeth sogar mit einem Popsong, um sie in seinen Bann zu ziehen. Die resolute Dora Becht wird von Heiner in Empfang genommen, der seinerseits denkt, sie wolle sich auf die Stelle als Haushälterin bewerben. Sie ist jedoch auf der Suche nach einem Mann und kommt wegen der Anzeige, die Benny aufgegeben hat.

Ebenso verhält es sich mit Bärbel Schindele, die kurze Zeit später im Hause Knöpfle aufkreuzt. Robert vermutet neue Kundschaft und versucht die Dame bezüglich einer Bad-Ausstattung zu beraten. Bärbel Schindele startet aber stattdessen einen erotischen Vollangriff auf Robert, da sich dieser als Feuerwehrkommandant outet und so unwiderstehlich wirkt. Immer wieder ertönt zu den unmöglichsten Situationen die Feuerwehrsirene, sodass Robert von zwei weiteren Feuerwehrmännern ständig zum „Löschen“ abkommandiert wird.

Der Lehrling Franzi nutzt derweil die Verwirrungen, um sein Lehrlingsgehalt mit dem Schweigegeld der Brüder etwas aufzubessern. Schließlich bekommt das Fräulein Elisabeth den Job als Haushälterin und wird von Heiner eingestellt. Mitten in der Nacht taucht ihr Ex-Freund Ernst Beierle auf. Da es ihm nicht gelingt, Elisabeth nach Hause zu holen, stiftet er zusätzliche Verwirrung im Hause Knöpfle.

In einer turbulenten Szene verlassen die Männer fluchtartig das Haus und lassen die drei Frauen alleine zurück. Diese verbünden sich unter der Leitung der resoluten Dora und wollen „Ordnung“ in den Junggesellenhaushalt und die Flaschnerei bringen. Als die Brüder wieder ins Haus zurückkehren, werden sie mit diesen Plänen konfrontiert. Nachdem die Damen nach dieser Aktion ein Cafe für weitere Abstimmungen aufsuchen und das Haus verlassen, beschließen die Brüder ihren Hausfrieden zu retten und dem Spuk ein Ende zu bereiten. Unter dem Motto „Koffer vors Haus, Weiber raus, Feuer aus“ werfen sie kurz entschlossen das Gepäck der Frauen vor die Tür und beschließen den Theaterabend in vollendeter Freiheit.wk