Lokales

Anklage wegen versuchten Mordes

Drei Tatverdächtige müssen sich wegen Schlierbacher Bluttat vor Gericht verantworten

Schlierbach - MordversuchSchüsse auf 44-jährigen Kirchheimer auf einem Feldweg Polizeigeht von Auftragsmord ausMotiv noch unklar

Am helllichten Tag wurde in der Nähe von Schlierbach ein 45-Jähriger im August 2013 niedergeschossen.

Die Staatsanwaltschaft Ulm hat unter anderem wegen versuchten Mordes gegen drei Männer Anklage vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Ulm erhoben. Den 19, 23 und 26 Jahre alten Angeschuldigten wird vorgeworfen, dass sie am 21. August 2013 versucht haben, einen 44-Jährigen Kirchheimer in Schlierbach zu töten.

Ulm/Schlierbach. Der 26-jährige Mann aus Kirchheim soll die beiden jüngeren Männer zu der Tat beauftragt und sie dafür jeweils mit einer niedrigen vierstelligen Geldsumme entlohnt haben. Die Staatsanwaltschaft Ulm geht davon aus, dass er am Vormittag des Tattages seine beiden mutmaßlichen Auftragnehmer mit einem Peugeot an den Ortsrand von Schlierbach gefahren hatte, wo das Opfer mit seinem Hund spazieren ging. Beide sollen aus dem fahrenden Fahrzeug mehrere Schüsse auf das Opfer abgegeben haben. Als der angeschossene Mann in ein Maisfeld flüchtete, soll ihm der 19-Jährige gefolgt sein und einen letzten Schuss abgefeuert haben.

Mit seinem Handy konnte der 44-jährige Mann aus Kirchheim damals Hilfe herbeiholen. Er überlebte schwer verletzt. Das Opfer erlitt einen Durchschuss im Bauchbereich mit inneren Verletzungen sowie drei Durchschüsse an den Beinen. Ein Steckschuss im Oberschenkel verursachte zudem einen Knochenbruch. Aufgrund der schweren Verletzungen musste der Mann bis Oktober in einer Klinik bleiben.

Wie es in einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ulm weiter heißt, geht die Anklage davon aus, dass das Tatmotiv bei dem mutmaßlichen Auftraggeber eine frühere Beziehung zur langjährigen Partnerin des Opfers war. Die Frau hatte sich wenige Monate vor der Tat von dem 26-jährigen Angeschuldigten getrennt und sich wieder dem Opfer zugewandt. Der 26-jährige Kirchheimer, der sich seit September in Untersuchungshaft befindet, bestreitet den Vorwurf. Der 19-jährige Mann aus Heiningen sowie der 23-Jährige aus Bad Boll sind dagegen geständig. Sie sind bereits seit August in U-Haft. Die Ermittlungsgruppe „Maisfeld“ der Kriminalpolizei Göppingen hatte die beiden Tatverdächtigen in weniger als 24 Stunden nach dem Mordversuch festgenommen. Sie waren nach Zeugenhinweisen identifiziert worden.

Mitangeklagt sind zudem eine 21-jährige Frau aus Heiningen und ein 36-jähriger Mann aus Kirchheim wegen Beihilfe zum versuchten Mord. Die Frau soll den Kontakt zu den beiden mutmaßlichen Auftragnehmern vermittelt und ihnen ihren stillgelegten Peugeot für die Tat überlassen haben. Dem Mann wird zur Last gelegt, dass er die Tatwaffe zur Verfügung gestellt hatte und wusste, wofür sie benutzt werden soll. Er soll den mutmaßlichen Schützen zudem erklärt haben, wie die Waffe zu handhaben ist.

Wann die Anklage vor der Schwurgerichtskammer des Ulmer Landgerichts verhandelt wird, steht noch nicht fest.tb