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Courage gegen rechtsinfo

Gründungsversammlung am Dienstag

Die Aufdeckung der Morde durch die rechte Zwickauer Terrorzelle hat in Esslingen viele aufgeschreckt. „Wir sind in den letzten Jahren bequem geworden“, sagt Josef Minarsch-Engisch vom Interkulturellen Forum. Das Bündnis gegen rechts soll wieder aufleben.

Esslingen. Minarsch-Engisch sei vor einem halben Jahr auf sie zugekommen, erzählt Sabine Bartsch, Geschäftsführerin des Kulturzentrums Dieselstraße. „Er sagte, wir müssen uns wieder formieren.“ Sie belebten alte Kontakte wieder, holten den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) ins Boot. „Wir wollen ein Zeichen setzen gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Gewalt gegen Menschen“, sagt Minarsch-Engisch.

Oberbürgermeister Jürger Zieger habe positiv auf die Idee reagiert und jetzt die Schirmherrschaft für „Courage – Bündnis gegen Rechtsextremismus in Esslingen“ übernommen. „Auch alle Fraktionen im Gemeinderat unterstützen das Bündnis“, sagt Rathaussprecher Roland Karpentier.

Klaus Hummel, Rektor der Katharinenschule, will als Pädagoge Ansprechpartner für Bildungseinrichtungen sein. „Es geht uns darum, über das neue Erscheinungspolitik der extremen Rechten zu informieren“, sagt er. Denn längst seien sie nicht mehr auf den ersten Blick an den Springerstiefeln zu erkennen. Inzwischen seien rund 30 Prozent der Neonazis Frauen.

„Die Methoden haben sich verändert, sie sind subtiler geworden. Im Landkreis Göppingen verteilen Rechte auf den Schulhöfen Musik-CDs. Oft geben sie sich auch einen sozialen Anstrich. Wir sehen unsere Aufgabe darin, das näher zu betrachten und aufzuklären“, sagt Frank Böhringer, DGB-Kreisvorsitzender in Esslingen. Die erste Veranstaltung des Bündnisses am 26. April ist ein Vortrag des Journalisten Stephan Braun zum Thema „Strategien der extremen Rechten“. Außerdem will das Bündnis Trainings in Zivilcourage anbieten.

 

Die Gründungsversammlung ist am Dienstag, 13. März, von 18.30 bis 20 Uhr im Kulturzentrum Dieselstraße, Dieselstraße 26 in Esslingen.