Dettingen. „Die Landeswasserversorgung erhöhte in den vergangenen Jahren die Bezugspreise stetig“, betonte Kämmerer Jörg Neubauer im Gemeinderat. Außerdem würden Abschreibungen und Darlehenszinsen durch Investitionen in das Wasserverteilungsnetz und die Wasserhausanschlüsse deutlich in die Höhe schnellen. Darüber hinaus sei der Trend zu beobachten, dass sich die verkaufte Wassermenge bei gleichzeitig ansteigenden Fixkosten reduziere.
Die Gemeindeverwaltung schlug deshalb vor, beim Wasserzins eine Grundgebühr einzuführen. Über diese sollen die Bürger, unabhängig von der verbrauchten Wassermenge, an den Fixkosten beteiligt werden. Diese Gebühr soll gestaffelt nach der Zählergröße erhoben werden und zwischen 2,27 und 23,76 Euro monatlich betragen. Hinzu kommt die Verbrauchsgebühr, die nach der gemessenen Wassermenge berechnet wird. Sie soll im kommenden Jahr, wie schon 2014, bei 2,02 Euro pro Kubikmeter liegen. Ab dem Jahr 2016 sind 2,14 Euro pro Kubikmeter zu bezahlen.
Ein Vier-Personen-Haushalt muss demnach im kommenden Jahr mit durchschnittlich 326,20 Euro (18,72 Euro mehr als 2014) rechnen, informierte der Kämmerer. Im Jahr 2016 sind es 343,96 Euro und somit 36,48 Euro mehr als 2014.
„Viele Kommunen verlangen bereits eine Grundgebühr für die Bereitstellung der Infrastruktur“, betonte Neubauer. „Wir müssen auch in den nächsten Jahren in das bestehende Netz investieren. Es geht also so weiter“, ergänzte Bürgermeister Rainer Haußmann. Das Gros der Gemeinderäte sah ebenfalls die Notwendigkeit, die Verbraucher stärker an den Kosten zu beteiligen. „Es führt kein Weg daran vorbei“, sagte beispielsweise Roland Sigel. Edith König hatte indes ihre Zweifel: „Ich tu‘ mich schwer mit der Erhöhung.“ Auch Hermann Pölkow sah es nicht ein, der Änderung zuzustimmen. Bei zwei Gegenstimmen beschloss das Gremium schließlich den neuen Wasserzins.
Einstimmig einigten sich die Räte außerdem darauf, die Abwassergebühr zu erhöhen. Während sich bei der Niederschlagswassergebühr nichts ändern soll (sie bleibt bei 0,31 Euro pro Kubikmeter), steigt die Schmutzwassergebühr ab dem kommenden Jahr von 1,70 auf 1,77 Euro. Ein Vier-Personen-Haushalt muss dadurch ab dem kommenden Jahr 261,96 Euro bezahlen; das sind 10,36 Euro mehr als 2014.