Lokales

Gewerbegebiet „Haken“ abgehakt

Naberns Kleinunternehmer haben zu wenig Platz

Der Name lässt schon Schwierigkeiten erahnen: „Haken“ heißt das Areal, mit dem Nabern die Raumprobleme örtlicher Betriebe zu lösen hoffte. Die Planung zog sich über Jahre hin und wies letztlich doch zu viele Haken auf. Nun hat der Gemeinderat den „Haken“ endgültig abgehakt. Die Probleme sind damit nicht aus der Welt.

Acker , Gewerbegebiet Haken
Acker , Gewerbegebiet Haken

Kirchheim. Das Hauptproblem ist drängender denn je: Kleinunternehmer im Kirchheimer Ortsteil Nabern haben keine Möglichkeit, sich zu vergrößern. Wer expandieren will, kommt schnell auf Abwanderungsgedanken. Doch zum einen verliert keine Kommune gern Gewerbebetriebe, zum anderen ist es ökologisch natürlich durchaus sinnvoll, den Beschäftigten in Nabern ihre kurzen Wege zum Arbeitsplatz zu erhalten.

Also wird auf eine Lösung vor Ort gesetzt. Abhilfe schaffen sollte ein etwa zwei Hektar großes Gewerbegebiet Haken unter der Teck im Anschluss an den Edeka-Markt. Doch die Fläche ist ein Paradebeispiel für Gewerbeansprüche im Spannungsfeld von Landschaftsschutz und Wirtschaftlichkeit. Auf Grund seiner bescheidenen Größe war zudem von Anfang an mit hohen Erschließungskosten und Mehrkosten für aufwendige Entwässerung zu rechnen. Entsprechend hohe Bauplatzpreise wären die Folge. Abgesehen davon ist die Lage des Haken landschaftlich sensibel. In den Stellungnahmen zum Aufstellungsbeschluss wurde außerdem der Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Flächen kritisiert, unter anderem vom Regierungspräsidium Stuttgart. Seitens des Landratsamtes wurden Bedenken wegen der Flächenversiegelung und der Einschränkung der Lebensräume für Flora und Fauna geäußert. Ablehnend stand von Anfang an der BUND der Planung gegenüber. Vor diesem Hintergrund und weil eine Reihe von Eigentümern ihre Äcker nicht verkaufen wollen, empfahl die Verwaltung dem Ratsgremium, das Bebauungsplanverfahren endgültig einzustellen. „Den Aufwand hätte man sich sparen könnten“, meinte Grünen-Fraktionschefin Sabine Bur am Orde-Käß mit Blick auf das jahrelange Hin und Her. Der Aufstellungsbeschluss war im Februar 2011 bei vier Gegenstimmen aus den Reihen der Grünen gefasst worden. SPD-Vertreter Gerwin Harand aus Nabern gab die Bitte des Ortschaftsrats weiter, in der Suche nach Gewerbegebietsflächen nicht nachzulassen: „Unser Anliegen ist dringlich!“ Diese Ansicht unterstützte auch Ortsvorsteherin Susanne Jakob, indem sie den Bedarf an Flächen betonte. Jetzt sollen die Möglichkeiten im Bereich der Kläranlage ausgelotet werden.