Lokales

Hallenbad-Schließung sorgt für Unmut

Wegen Revisionsarbeiten ist das Dettinger Bad vorübergehend zu – DLRG ist nicht begeistert

Die Mitglieder der DLRG Kirchheim sind sauer: Sie können nicht verstehen, dass das Dettinger Hallenbad wegen Revisionsarbeiten einen ganzen Monat geschlossen ist. Bürgermeister Rainer Haußmann bittet um Verständnis.

Das Dettinger Hallenbad muss vom 5. Dezember bis einschließlich 6. Januar geschlossen werden.Foto: Jean-Luc Jacques
Das Dettinger Hallenbad muss vom 5. Dezember bis einschließlich 6. Januar geschlossen werden.Foto: Jean-Luc Jacques

Dettingen. Wie berichtet, bleibt das Dettinger Hallenbad aquaFit wegen Revisionsarbeiten von Freitag, 5. Dezember, bis Dienstag, 6. Januar, geschlossen. Auch Schulen und Vereine können die Einrichtung in dieser Zeit nicht nutzen. Dass das Bad „mitten in der Trainingssaison“ seine Pforten schließt, bringt die Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) auf die Palme. „Die Schulen und Vereine stellt das vor ein großes Problem“, betont Steffen Bock, Vorsitzender der Kirchheimer DLRG. Seit der Schließung des Kirchheimer Hallenbads vor drei Jahren seien auch die Kirchheimer auf das Dettinger Bad angewiesen, gibt der Vorsitzende zu bedenken.

Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann kann die Belange der DLRG-Mitglieder zwar durchaus nachvollziehen; doch „der Kunde erwartet, dass das Wasser qualitativ gut und im Hallenbad auch sonst alles in Schuss ist“. Die Arbeiten würden eben eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. „Es glaubt doch keiner, dass wir mit Absicht das Bad schließen, wenn es nicht anders ginge“, echauffiert sich der Bürgermeister. „Es gibt keine Alternative.“ Die Schulen und Vereine habe man rechtzeitig informiert. „Das heißt aber noch lange nicht, dass alle zufrieden sind“, weiß Haußmann und bittet gleichzeitig um Verständnis. „Man muss sich halt ein bisschen einschränken und improvisieren.“

In diesem Jahr stehen im Dettinger Bad umfangreichere Arbeiten an, weshalb es eine Woche länger geschlossen werden muss, als dies in den Vorjahren der Fall war, ergänzt Bauamtsleiter Jochen Sokolowski. „Wir haben zwei große Baustellen.“ Zum einen müsse die Filteranlage instand gesetzt werden. „Das alleine dauert schon zwei Wochen.“ Und zum anderen müsse die Beckenüberlaufrinne neu gestrichen werden. Jedes Jahr werde darüber hinaus das Wasser komplett abgelassen. „Dann sehen wir, was sonst noch gemacht werden muss, ob zum Beispiel Platten ausgetauscht oder Fugen ausgebessert werden müssen“, fügt Sokolwski hinzu.

Seit Jahrzehnten führe man die Revisionsarbeiten immer zum Jahresende durch, betonen Haußmann und Sokolowski unisono. „Zu dieser Zeit haben die Hauptnutzer, also die Schulen und Vereine, Ferien beziehungsweise sind nicht so sehr auf das

„Die Arbeiten in den Sommerferien erledigen“

Bad angewiesen“, sagt Haußmann. Steffen Bock sieht das jedoch ganz anders: Man könne die Arbeiten doch in den Sommerferien erledigen, „wenn die Freibäder genutzt werden können, die Schulen und Vereine sowieso ihr Training unterbrechen und viele verreist sind“. Jochen Sokolowski entgegnet, dass das Dettinger Bad kein klassisches Hallenbad sei: „Im Sommer haben wir zum Teil 300 Besucher am Tag. Es kommen viele Familien. Wir haben ja auch eine Liegewiese.“ Der Dezember sei der Monat mit den geringsten Besucherzahlen. Deshalb sei dies die richtige Zeit, um das Bad für wenige Wochen zu schließen.

Die DLRG ist trotzdem alles andere als begeistert. Für Steffen Bock und die anderen Vereinsmitglieder wird es „höchste Zeit, dass Kirchheim wieder ein eigenes, bedarfsgerechtes Hallenbad bekommt“.