Lokales

Weg vom Bildschirm, raus zum Spielen

Halbzeit beim städtischen Spielplatzkonzept – Jetzt kommt der Platz in der Röntgenstraße dran

„Weg vom Bildschirm, raus zum Spielen“ – mit diesem griffigen Motto sprach CDU-Mann Dietmar Hoyler allen Kirchheimer Stadträten aus dem Herzen. Um dem Nachwuchs Anreize zu Bewegung, Spiel und Spaß zu bieten, greift die Stadt nämlich ordentlich in die Tasche: Momentan wird ein Spielplatz nach dem anderen auf Vordermann gebracht.Irene Strifler

Längst in Beschlag genommen haben die Kinder den neu gestalteten Spielplatz an der Klosterwiese.Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques
Längst in Beschlag genommen haben die Kinder den neu gestalteten Spielplatz an der Klosterwiese.Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. Jetzt ist Halbzeit: Bereits im Jahr 2011 hatte der Gemeinderat dem neuen Entwicklungskonzept für Spielplätze zugestimmt. Die detaillierte Planung berücksichtigte auch die Bevölkerungsstruktur rund um die bestehenden Plätze. Innerhalb von fünf Jahren sollte das Konzept umgesetzt sein. Als Nächstes ist im Frühjahr der Spielplatz in der Kirchheimer Röntgenstraße dran.

Von vielen positiven Rückmeldungen hatte Bürgermeister Günter Riemer zu berichten im Blick auf das gesamte Entwicklungskonzept für Spielplätze. Ziel ist, jeden Stadtteil seiner Struktur und seinem Bedarf entsprechend mit attraktiven Spielmöglichkeiten auszustatten. Die Spielareale sollen Orte der Begegnung werden und der Kommunikation verschiedener Generationen dienen. Dazu wurde in der Verwaltung zunächst eine Prioritätenliste erstellt. Sie orientierte sich an vielen Aspekten. Wesentliches Augenmerk wurde dem Zustand der derzeitigen Spielgeräte geschenkt.

Unter den Plätzen, die in Priorität eins eingestuft wurden, sind bereits folgende auf Vordermann gebracht: Der Spielplatz Sudetenstraße, der Quartiersplatz Paradiesle, der Platz an der Lindachallee im Klosterviertel und die Ötlinger Plätze in der Stifterstraße und in der Halde. Teilweise konnten die Plätze umgebaut werden, teilweise handelt es sich auch um komplette Neuanlagen. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben für die fünf genannten Projekte auf knapp eine Million Euro.

Der Röntgenweg und der Bulkesweg sind als nächste dran. Für Letzteren gibt es längst eine umfangreiche Planung. Doch das große Areal am Hochhaus krankt daran, dass es von einer Fußgängerbrücke überspannt wird, unter der einst die Bahn nach Jesingen und Weilheim fuhr. Zwar ist die Brücke längst baufällig und die Schienen sind stillgelegt, doch die Bahn schloss eine erneute Inbetriebnahme zum Abtransport des Aushubs für die ICE-Trasse nicht aus. Erst seit dieser über die Autobahn erfolgen soll, scheint der Weg frei für einen Brückenabriss und eine Neugestaltung des Spielplatzes. Der Bulkesweg liegt mit geschätzten Kosten in Höhe von fast 400 000 Euro an der Spitze der Spielplatzausgaben.

Doch auch in der Röntgenstraße herrscht akuter Handlungsbedarf. Der Platz macht einen recht „gerupften Eindruck“, wie Günter Riemer einräumte. Martin Zimmert, der den Geschäftskreis Hoch- und Tiefbau leitet, meinte lapidar: „Der Platz ist abgewirtschaftet.“ Somit sei es an der Zeit für eine Grundrenovation. Engagiert erläuterte Zimmert die Planung, die von der Slackline über Rutsche und Hängematteschaukel alles umfasst, was das Kinderherz begehrt. Die Jungs und Mädchen werden künftig zum Balancieren, Klettern, Hangeln und Schwingen geradezu herausgefordert. Eine Pergola lädt auch die ältere Generation zum Verweilen ein. Die Anlieger wurden bereits bei einer entsprechenden Veranstaltung in die Planung einbezogen. Inklusive Baunebenkosten soll sich die Neugestaltung auf knapp 100 000 Euro belaufen.

Die Kirchheimer Stadträte stimmten einstimmig zu und gaben die Ausschreibung frei.