Lokales

„Wuchtige“ Muskelarbeit

Der Trachtenverein besteht seit 100 Jahren – seit 46 Jahren stellt er den Maibaum auf

Mit viel Muskelkraft haben Mitglieder des Kirchheimer Trachtenvereins gestern wieder den Maibaum auf dem Marktplatz aufgestellt. Dieses Jahr war die traditionelle Veranstaltung außerdem der Auftakt zur 100-Jahr-Feier des Vereins.

Aufstellen vom Maibaum, Marktplatz Kirchheim,
Aufstellen vom Maibaum, Marktplatz Kirchheim,

Kirchheim. Seit 100 Jahren gibt es den Trachtenverein Kirchheim, wenn auch zunächst unter dem Namen „Bayernverein Bavaria“ und in einer Übergangsphase zwischen 1952 und 1964 als „Bayern- und Trachtenverein“. Seit 46 Jahren stellt der Trachtenverein den Maibaum auf. Begonnen hat diese Tradition 1966 am Vereinsheim. Von 1969 bis 1978 stand der Baum auf dem Alleenschulplatz, wo sich heute die Tiefgarage Krautmarkt befindet, und seit 1979 hat der Maibaum einen Monat lang seinen festen Platz vor dem Kirchheimer Marktbrunnen.

Auf diese geschichtlichen Hintergründe verwies der Erste Vorsitzende des Trachtenvereins, Ernst Hummel, während seine Vereinskameraden in gewohnter Manier die 16 Zentner, die sich auf eine Länge von mehr als 31 Metern verteilen, sicher und zuverlässig in die Höhe wuchteten. Musikalisch unterstützt wurden die Männer bei ihrer schweißtreibenden Arbeit von der Jugendkapelle der Stadtkapelle Kirchheim und vom Spielmannszug der Feuerwehr.

Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker gratulierte dem Trachtenverein zu seinem 100-jährigen Bestehen ebenso wie zur Kunstfertigkeit seiner Mitglieder, den Maibaum aufzurichten. Der Jugendkapelle wiederum gratulierte sie zum überzeugenden ersten Auftritt unter dem neuen Dirigenten Marc Lange.

Den Maibaum bezeichnete sie als ein Symbol dafür, dass das Leben wieder beginnt und dass der Sommer kommt. Zum Anbringen der Zunftschilder, das ebenso wie die Tänze des Trachtenvereins zum Baumaufstellen gehört, merkte die Oberbürgermeisterin an, dass es in Kirchheim gar keine Zünfte gegeben habe. Vielmehr seien die Handwerker, die die Stadt geprägt haben, in „Bruderschaften“ organisiert gewesen. Der Feierlaune tat diese historische Richtigstellung aber keinen Abbruch.

Foto: Markus Brändli