Lokalsport

Die halbe Liga muss noch zittern

Spannung im Kampf um den Klassenerhalt und den Relegationsplatz

Langeweile an der Spitze, Spannung im Keller: Die Rückrunde der Fußball-Landesliga bezieht ob der Dominanz von Tabellenführer FC Frickenhausen ihren Reiz ganz klar aus dem Kampf um den Klassenerhalt, in den mehr als die halbe Liga verwickelt ist. Dank des FV Illertissen wird es allerdings einen Ab­steiger weniger geben.

Illertissen. Durch den Illertissener Verbandswechsel (siehe Infoartikel) wittern die Kellerkinder Morgenluft. Selbst die bislang der Konkurrenz hinterherhinkenden Teams aus Eislingen (14 Punkte) und Köngen (12) haben sich im Kampf um den Klassenerhalt noch lange nicht aufgegeben. „Durch unsere gezielten Verstärkungen im Angriff ist das durchaus möglich“, meint Eislingens geschäftsführender Vorsitzender Thomas Rupp. Beim TSV Köngen will man indes alles versuchen, um die acht Punkte Rückstand aufs rettende Ufer aufzuholen. „Die Mannschaft hat das Potenzial dazu“, ist sich Trainer Andreas Seidler sicher – zu Recht? Zwar verfügt der TSVK über eine halbwegs ligataugliche Abwehr (immerhin drei Teams haben mehr Gegentore kassiert), dafür erwies sich der Köngener Sturm mit 19 Treffern in 19 Spielen bisher als laues Lüftchen.

Mit nicht minder großem (Zweck-)Optimismus gehen der TV Nellingen (15./18 Punkte) und der FC Donzdorf (13./19) ans Werk. „Die Mannschaft muss mehr an sich glauben“, fordert Nellingens Spielleiter Udo Kressler, während Donzdorfs Trainer Peter Frömmel den Illertissener Ligaabschied nicht überbewerten will. „Wir wollen nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein, sondern die Klasse aus eigener Kraft sichern.“

Der mit dem TSV Weilheim punktgleiche Aufsteiger TSG Schnaitheim will in der Rückrunde die Beißhemmung gegenüber den Aufstiegskandidaten ablegen. „Die Ergebnisse gegen die Topclubs haben bisher zu wünschen übrig gelassen“, grantelt Trainer Ralf Polzer, „hier müssen wir den Hebel ansetzen, um in diesen Spielen in Zukunft nicht leer auszugehen.“

Das Motto „Raus aus der Tabellentristesse“ hat sich auch der TSV Deizisau auf die Fahnen geschrieben. Nach den ersten zehn Saisonspielen noch unter den Topteams der Liga, haben die Neckartäler bis zur Winterpause nicht mehr gewonnen. „Sicherlich lag das daran, dass die Jungs seit Jahren auf höchstem Niveau gespielt haben und nun eingebrochen sind“, erklärt Spielleiter Thomas Stiehl, „die Winterpause hat uns allen gut getan, um neue Kräfte für die Rückrunde zu sammeln.“ Prominenter Neuzugang am Neckar ist Dennis Förster (24). Der Sohn von Ex-Profi Bernd Förster kommt vom Oberligisten SSV Reut­lingen. Von 2005 bis 2007 hatte Förster für den VfL Kirchheim in der Verbandsliga gespielt.

Etwas mehr Luft auf die Abstiegszone hat der TSV Bad Boll als Tabellenneunter. Dass sechs Punkte Vorsprung jedoch schnell verspielt sein können, ist dem Team um Trainer Mirko Doll, der in der Winterpause seinen Vertrag bis Juni 2013 verlängert hat, bewusst. Immerhin: Nach einer wahren Spielerfluktuation im vergangenen Sommer (acht Abgänge, acht Neuzugänge) gehen die Kurörtler personell unverändert in die Rückrunde.

Das Mittelfeld der Tabelle reicht vom fünftplatzierten TSV Regglisweiler (31 Punkte) bis zum Achten, SV Vaihingen (25). Mittendrin auf Platz sechs der TV Echterdingen (29) mit den ehemaligen VfL-Kickern Valentin Haug, David Hertel und Michael Hofstetter. „Position sechs ist ganz in Ordnung“, befindet Spielleiter Michael Fidder.