Lokalsport

Entspannt auf die Ostalb

VfL-Turnerinnen peilen am zweiten Wettkampftag der dritten Liga den vierten Platz an

Fünfeinhalb Monate nach ihrem letzten Einsatz steht für die Drittligaturnerinnen des VfL Kirchheim am Sonntag in Heidenheim der zweite von drei Saisonwettkämpfen auf dem Programm. Obwohl nach der langen Pause sowohl die eigene Schlagkraft als auch die der Gegner nur schwer einzuschätzen ist, treten die Kirchheimerinnen den Trip auf die Ostalb optimistisch an – auch, weil mit Dorothee Henzler eine Routinierin ihr Comeback gibt.

Comeback nach einem Jahr Wettkampfpause: Dorothee Henzler verstärkt die VfL-Turnerinnen nicht nur am Sonntag in Heidenheim, sond
Comeback nach einem Jahr Wettkampfpause: Dorothee Henzler verstärkt die VfL-Turnerinnen nicht nur am Sonntag in Heidenheim, sondern auch in drei Wochen beim Heimwettkampf in Kirchheim. Foto: Bernhard Schwall

Kirchheim. Je länger die Saison, desto kürzer die Wege: Mussten sie zum ersten Wettkampftag nach Mannheim Anfang Mai noch 160 Kilometer zurücklegen, ist das zweite Kräftemessen für Kirchheims Turnerinnen auf Drittligaebene quasi ein Katzensprung: Im 60 Kilometer entfernten Heidenheim kämpfen die VfL-Frauen am kommenden Sonntag ab 11 Uhr zum zweiten Mal in dieser Saison um Punkte.

Konkrete Zielvorgaben gibt es auf der Ostalb zwar keine, doch hofft die verantwortliche Trainerin Michaela Pohl, dass der VfL den vierten Platz vom ersten Wettkampftag wiederholen kann. „Das ist erreichbar und realistisch“, sagt sie. Wünschenswert wäre es allemal, könnten die Teckstädterinnen in dem Fall doch relativ entspannt in den letzten Wettkampf am 10. November vor heimischem Publikum (siehe Infoartikel) gehen. Als Viertplatzierte nach zwei Kräftemessen hätte der VfL so gut wie nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun, der in der acht Teams starken Liga die drei Letztplatzierten betrifft. Während das Schlusslicht in die Regionalliga absteigt, müssen der Siebte und Sechste in die Relegation.

„So weit wird‘s hoffentlich nicht kommen“, sagt Michaela Pohl, die beim Unternehmen Mittelfeldplatz eine personelle Rochade vollziehen muss. Für die verletzte Vierkämpferin Sita Fuchs wird Dorothee Henzler erstmals seit Oktober 2012 wieder einen Wettkampf im VfL-Dress bestreiten. Die 21-Jährige, 2009 und 2010 Deutsche Vizemeisterin im Sprung und 2010 EM-Neunte mit der deutschen Nationalmannschaft, hatte nach dem Abitur im vergangenen Jahr eine Turnauszeit in Neuseeland genommen. Nachdem sie seit diesem Semester an der Uni Tübingen Sportwissenschaften studiert, stand einer Rückkehr ins VfL-Turndress nichts im Wege. Einziges Manko: Henzler war ebenso wie die zweite Kirchheimer Vierkämpferin Hanna Grosch diese Woche erkältet. Für die 21-jährige Österreicherin wird der Wettkampf in Heidenheim übrigens der letzte für den VfL in dieser Saison sein: Beim Heimwettkampf am 10. November tritt Grosch bei den Staatsmeisterschaften ihres Heimatlandes an. „Mal schauen, wie wir das dann kompensieren können“, so Pohl.

Dass ihre Tochter Pia in Heidenheim oder Kirchheim als Vierkämpferin an den Start geht, schließt die VfL-Trainerin aus. Das lädierte und mittlerweile operierte Knie lässt einen Einsatz der 19-Jährigen in dieser Saison nicht mehr zu. Somit verteilt sich die Verantwortung neben Henzler und Grosch auf die Schultern von Lea Voith (12), Lory Fröchtling (14), Joanna Preuss (14), Lisa Kiedaisch (17), Nele Bauerfeld (13) und Tamea Friedl (12) – eine laut Michaela Pohl ausgeglichene Mannschaft. „Ich habe an keinem Gerät Bedenken, wir fahren entspannt nach Heidenheim.“

Sollte dort am Ende mehr als der anvisierte vierte Platz herausspringen, könnte der VfL in drei Wochen vor heimischem Publikum zumindest um Gesamtrang drei mitkämpfen, der neben Platz zwei zur Teilnahme am Aufstiegsfinale am 7. und 8. Dezember im westfälischen Hamm berechtigt. Ein Muss ist die sofortige Rückkehr in die zweite Liga, der man von 2009 bis 2012 angehört hatte, für die VfL-Frauen allerdings nicht. „Wir nehmen‘s, wie es kommt und machen das Beste daraus“, wiederholt Michaela Pohl das bereits vor Saisonbeginn ausgegebene Credo.

Turnelite in Kirchheim

Turnfans in der Teckregion sollten sich das zweite November-Wochenende frei halten: Am 9. und 10. November gastiert die komplette deutsche Frauen-Elite in Kirchheim, wo der VfL die Mannschaften der ersten, zweiten und dritten Bundesliga zum jeweils letzten Saisonwettkampf in der Sporthalle Stadtmitte begrüßt. Den Auftakt machen dabei die Zweitligaturnerinnen am Samstag, 9. November, um 12 Uhr, gefolgt von den Erstligastars um Kim Bui (MTV Stuttgart) und Elisabeth Seitz (TG Mannheim), die ab 17 Uhr an die Geräte gehen. Beschlossen wird das Großkampfwochenende, an dem die VfL-Turnabteilung rund 100 Helfer im Einsatz hat, durch den Drittligawettkampf mit den gastgebenden Kirchheimerinnen am Sonntag, 10. November, ab 11 Uhr. Karten können unter 07021 / 571905 oder vflturnen@pohl5.de reserviert werden. Weitere Informationen im Internet unter www.vfl-kirchheim-turnen.detb