Lokalsport

Erwartungen steigenkommentar

Wer einen selbst ernannten Aufstiegskandidaten mit 3:0 aus dem Stadion fegt, darf sich nicht wundern, wenn er selbst aufs Favoritenschild gehoben wird. Beim TSV Weilheim wissen die Verantwortlichen das nicht erst seit dem famosen Heimerfolg gegen den FC Heiningen am vergangenen Samstag. Nach Jahren des Understatements bekennen sich Spieler und Funktionäre seit Beginn der aktuellen Saison endlich offen zu ihren Zielen. Zwar nimmt das Wort Aufstieg niemand offiziell in den Mund. Doch lässt die Formulierung, man wolle eine bessere Platzierung als Rang drei aus der Vorsaison erreichen, vom ersten Spieltag an keinen Zweifel daran, wohin die Reise des Limburgexpresses gehen soll: Verbandsliga. Alles andere würde man den Weilheimern angesichts der Qualität ihres Kaders auch nicht mehr abnehmen.

Das Problem dabei: So erstrebenswert ein Verbandsligaaufstieg aus sportlicher Sicht auch sein mag, so wenig lukrativ ist er bei einem Blick auf künftige Gegner: Dass Teams wie der FC Albstadt, der FC Wangen oder die SF Schwäbisch Hall kaum Zuschauer ins Stadion locken, hat bereits Ex-Verbandsligist VfL Kirchheim vor zwei Jahren leidvoll erfahren müssen. Da sich der logistisch-finanzielle Aufwand erst eine Etage höher wieder einigermaßen lohnen würde, sollte in der langfristigen Weilheimer Planung das Wörtchen Oberliga durchaus eine Rolle spielen.

Bevor es so weit ist, gilt die ganze Konzentration jedoch dem Titelrennen in der Landesliga, wo kommenden Samstag mit Aufsteiger TSV Buch ein weitaus gefährlicherer Gegner wartet als zuletzt. Während man Heiningen schlagen kann, aber nicht muss, sollten gegen Teams wie Buch drei Punkte Pflicht sein – wie gesagt: Wer einen selbst ernannten Titelkandidaten schlägt, darf sich nicht wundern, wenn hiernach die Erwartungen steigen.PETER EIDEMÜLLER