Lokalsport

Fingerzeig Richtung EM

Felix Pohl nach Verletzung kämpferisch

Großes Selbstvertrauen tankte das Juniorenteam der deutschen Turner mit seinem Sieg beim Länderkampf im österreichischen Wolfurt. Bei der Generalprobe vor den Europameisterschaften zeigte auch der Kirchheimer Felix Pohl, dass mit ihm zu rechnen ist.

TurnenKirchheimFelix Pohlim Dress der Jugendnationalmannschaft
TurnenKirchheimFelix Pohlim Dress der Jugendnationalmannschaft

Wolfurt/Österreich. Das sechsköpfige deutsche Team (319.10 P.) erwies sich mit dem Gesamtresultat von 319,10 Punkten gegenüber den Mannschaften aus Polen (292,85), Tschechien (274,30) und dem Gastgeber aus Österreich (305,20) als äußerst stabil. Erst am letzten Gerät, dem Pauschenpferd, verzogen sich kurz die Mienen, als Punktegarant Daniel Weinert seine Übung zwei Mal unterbrechen musste. Die zwischenzeitlich gut harmonierende deutsche Auswahl bewies großen Teamgeist, auch wenn es in Wolfurt erneut darum ging, sich für eines der fünf Einzel-Tickets für die Jugend-EM zu empfehlen.

Nationaltrainer Gunter Schönherr gab Felix Pohl vom VfL Kirchheim diesmal die Chance, nachdem der 16-Jährige bei der zweiten Qualifikation für die Jugend-EM verletzt gefehlt hatte. An vier Geräten zeigte der VfL-Turner starke und konstante Leistungen. Die Knieverletzung erlaubte allerdings noch keinen Start am Sprung und am Boden. Auch Abgänge standen erst seit einigen Tagen wieder auf dem Trainingsplan. Von diesem Handicap ließ sich der Kirchheimer allerdings nicht irritieren. Konzentriert begann er den Wettkampf und bereits beim ersten Übungsteil – dem Kreuzhang an den Ringen – war seine Motivation spürbar. Nach seinem Abgang mit einem Doppelsalto mit Schraube in den sicheren Stand standen 12,85 Punkte zu Buche, das drittbeste Ergebnis im deutschen Team.

Am Barren leistete sich Felix Pohl dann seinen einzigen kleinen Fehler. Dennoch trug er wie sein 18-Jähriger Mannschaftskollege Daniel Weinert 13,00 Punkte zur Teamwertung bei. Die schwierigen Übungsteile, die ihm bei den letzten Wettkämpfen häufig Probleme bereiteten, turnte er diesmal souverän. Wie an den Ringen lag der Kirchheimer mannschaftsintern auf dem dritten Rang.

An den beiden letzten Geräten, dem Reck (12,75) und dem Pauschenpferd (12,80) turnte Felix Pohl fehlerfrei und wurde jeweils mit hohen Wertungen belohnt. Die beste deutsche Leistung am Reck bot Tim Leibinger mit 13,60 Punkten, nur Florian Arendt (12,05 P.) hatte Mühe, den Anschluss zu finden. Das Pauschenpferd schien den beiden Turnern aus dem Stuttgarter Kunstturnforum besonders zu liegen: Mike Hindermann holte hier 13,05 Punkte, Felix Pohl folgte dahinter als zweitbester Deutscher.

Nach dem Wettkampf ging es für die deutsche Nachwuchsmannschaft direkt zurück ins Trainingslager nach Berlin, wo man sich den letzten Schliff vor der EM holen will. Die Titelkämpfe in Montpellier beginnen dann am 23. Mai. Die Entscheidung, für wen der Traum von der EM-Teilnahme in Frankreich in Erfüllung gehen wird, fällen die Verantwortlichen im Deutschen Turnerbund erst kurzfristig. mp