Lokalsport

Hübbe wird zum Psychologen

Fußball-Landesliga: Weilheim unter Druck

Titel ade, willkommen Relegation? Fußball-Landesligist TSV Weilheim hat nach der mutmaßlich verspielten Meisterschaft den zweiten Platz fest im Visier. Am morgigen Samstag ab 15.30 Uhr zählt bei den SF Dorfmerkingen darum nur ein Sieg.

Weilheim. Nur vier Zähler aus den letzten vier Begegnungen – das Lachen ist den Verantwortlichen des TSV Weilheim in den vergangenen Wochen gründlich vergangen. Aus der komfortablen Ausgangslage Mitte April, als man bei vier Punkten Vorsprung auf Heiningen bereits mit einem Bein in der Verbandsliga zu stehen schien, ist eine Position der undankbaren Art geworden: Titel und Direktaufstieg liegen nicht mehr in der eigenen Hand, Platz zwei ist angesichts der Formkrise akut in Gefahr.

Ein Grund liegt in der defensiven Transferpolitik in der Winterpause. Den drei abgewanderten Marcel Mettang, Markus Schweizer und Michael Schweizer stand mit Salvatore De Rosa nur ein Neuzugang gegenüber. „Wir wussten, was für ein Risiko wir eingehen. Jetzt müssen wir das Beste daraus machen“, sagt TSVW-Trainer Alexander Hübbe, der aktuell noch die Langzeitverletzten Daniel Heisig und Michele Latte zu beklagen hat.

Die daraus resultierende Personalnot könnte fatal werden: Sollten die Weilheimer den zweiten Platz bis Saisonende verteidigen, könnte der dezimierte Kader in der anschließenden Relegationsrunde eine entscheidende Rolle spielen. Unabhängig davon will Hübbe vom Thema Aufstieg aktuell nichts wissen. „Mit den zuletzt gezeigten Leistungen dürfen wir an die Verbandsliga noch nicht einmal denken“, sagt er.

Gleichzeitig ist der 61-Jährige in seinem siebten Jahr als verantwortlicher Coach wie selten zuvor als Motivator gefordert: Der Mannschaft wieder den zuletzt vermissten Siegeswillen einzuflößen, ist Hübbes Hauptaufgabe vor dem morgigen Auswärtsspiel in Dorfmerkingen, wo aller Voraussicht nach die gleiche Startelf wie gegen Waldstetten auflaufen wird. Ein Fragezeichen steht noch hinter den am Blinddarm operierten Chris Eisenhardt. Nachdem am Dienstag die Fäden gezogen worden waren, ist ein Einsatz in Dorfmerkingen theoretisch möglich.

Leicht wird‘s dort nicht, kämpfen die gastgebenden SFD doch noch gegen den Abstieg. Bei einem Sieg gegen die wankenden Weilheimer hätten die Dorfmerkinger den Klassenerhalt jedoch endgültig sicher.

Der Abstiegskampf in der Landesliga und eine Etage höher in der Verbandsliga ist derweil für den Bezirksligisten VfL Kirchheim alles andere als uninteressant. Nach dem jüngsten 2:1-Sieg von Normannia Gmünd gegen die TSG Backnang in der Verbandsliga hat die Normannia neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Bleibt‘s dabei, steigen aus der Landesliga nur vier Mannschaften ab, was die Chancen des VfL in der Bezirksliga erhöhen würde: Nur wenn nicht mehr als zwei Vereine aus der Landesliga absteigen, berechtigt der 13. Platz in der Bezirksliga zur Relegation. Selbigen belegt aktuell der FTSV Kuchen, der allerdings punktgleich mit dem VfL ist.

In der Landesliga steht mit dem FC Germania Bargau der erste Absteiger praktisch schon fest. Dennoch müssen noch fünf Mannschaften zittern, die in die Bezirksliga Neckar/Fils absteigen würden: Der TSV Köngen, der 1. FC Frickenhausen, der TSV Deizisau, der TSV Bad Boll und der FC Eislingen schweben allesamt noch in akuter Abstiegsgefahr.