Lokalsport

Kantersieg anstatt Geburtstagstorte

Landesliga: Weilheimer siegen in Boll 4:0

Der TSV Weilheim hat seine Erfolgsserie in der Fußball-Landesliga fortgesetzt. Mit der 4:0 (1:0)-Überraschung beim TSV Bad Boll holten die Limburgstädter aus den letzten fünf Spielen 13 Punkte. Der Erfolg war ein perfektes Geburtstagsgeschenk für Trainer Alexander Hübbe. Der wurde gestern 60 Jahre alt.

Derbysieg zum 60. Geburtstag: Weilheims Trainer Alexander Hübbe.Foto: Deniz Calagan
Derbysieg zum 60. Geburtstag: Weilheims Trainer Alexander Hübbe.Foto: Deniz Calagan

Bad Boll. Nach der Partie feierten die Weilheimer Spieler ihren Sieg und das Geburtstagskind Alexander Hübbe ausgiebig auf dem Boller Sportgelände. Die Limburgstädter siegten beim 4:0 auch in der Höhe verdient – in der Schlussphase waren sie sogar drauf und dran gewesen, das halbe Tore-Dutzend voll zu machen. Entsprechend verschlug es Bolls Trainer Mirko Doll nach dem Schlusspfiff fast die Sprache: „Wir haben heute einen rabenschwarzen Tag erwischt und deutlich verloren.“ Nur in der ersten halben Stunde waren die Gastgeber ein gleichwertiger Gegner.

Beide Mannschaften taten sich in der Anfangsphase recht schwer, gute Einschussmöglichkeiten herauszuspielen. Der erste gelungene Weilheimer Angriff führte durch einen tollen 20-Meter-Schuss von Emrah Polat zur 1:0-Führung (18.). Wie relativ schwach sich beide Teams in der ersten Halbzeit dennoch präsentierten, zeigt die Tatsache, dass der Treffer die einzig nennenswerte gute Tormöglichkeit im ersten Spielabschnitt war. Das Spiel war wirklich schlecht – „dieses Spiel hat mit Landesligafußball nichts zu tun“, raunzte ein Zuschauer. Boll hatte ein einzige Chance: Bei einer Flanke von Marc Vetter war Patrick Kölle frei vor dem Tor, aber seine Direktabnahme landete genau in den Armen von TSVW-Keeper Bastian Treiber (25.).

Nach dem Seitenwechsel agierten die Gastgeber etwas offensiver und dies kam den Limburgstädtern sichtlich entgegen. Nach einer mustergültigen Vorlage von Kai Hörsting auf Michele Latte hatte dieser keine Mühe, das Leder zum 2:0 über die Linie zu drücken (55.). Danach kam kaum noch Gegenwehr vom Lokalrivalen. In der letzten halben Stunde spielte nur noch eine Mannschaft und das waren die Limburgstädter. Fazit: Mit dieser Leistung wird es für den TSV Bad Boll nicht einfach werden, den Klassenerhalt zu schaffen.

Auch Günther Ascherl, Ex-Trainer der SF Dettingen und in Boll ein Verantwortlicher innerhalb der Abteilungsleitung, war von seiner Mannschaft arg enttäuscht: „Wir haben heute gegen eine mittelmäßig spielende Weilheimer Mannschaft völlig verdient verloren“, stellte er nüchtern fest. In der Schlussphase überzeugten die Limburgstädter indes spielerisch und erzielten noch zwei schön herausgespielte Treffer. Nach einer flachen Hereingabe des aufgerückten Innenverteidigers Nick Strohmaier erzielte der eingewechselte Ferdi Er das 3:0 (74.) und nur zehn Minuten später erzielte mit Felix Hummel erneut ein Einwechselspieler nach einem maßgerechten Flankenball von Lennart Zaglauer mit einem wuchtigen Kopfball das 4:0 (84.). In den letzten Spielminuten verpassten die Gäste mit Torchancen von Felix Hummel (86.) und Michael Schweizer (88.) einen noch klareren Kantersieg.

Nach dem Schlusspfiff hatte Alex Hübbe nur wenig auszusetzen: „Meine Mannschaft wurde nach einer etwas schwachen Anfangsphase im Laufe der Partie immer besser“, resümierte er.me