Lokalsport

Kirchheim lässt Chance liegen

VfL-Frust nach 26:28 in Schorndorf

Hängende Köpfe auf dem Spielfeld und auf der Kirchheimer Bank nach dem Schlusspfiff: Obwohl man über 50 Minuten die bessere Mannschaft war, kosteten zehn schwache Minuten den VfL in der Handball-Landesliga in Schorndorf am Ende den Sieg.

Schorndorf. Von Beginn an war die SG Schorndorf der erwartet schwere Gegner. In eigener Halle traten die SG äußerst selbstbewusst auf, doch auch die Kirchheimer hatten durch den Auswärtserfolg gegen Waiblingen Selbstvertrauen getankt und präsentierten sich energischer als in den vorangegangenen Auswärtsspielen. Der VfL, anfangs darauf bedacht, im Angriffsspiel wenig Fehler zu machen, schraubte das Tempo etwas zurück. Trotzdem lief es im Angriff zu Beginn gut, vor allem Sebastian Smetak und Simon Latzel verwandelten ihre Wurfchancen sicher.

Probleme hatten die Kirchheimer hingegen in der Verteidigung. Die Abwehr agierte zwar engagiert und beweglich, aber zu harmlos im Kontakt. Der Gegner kam dadurch immer wieder fast unbedrängt zum Wurf. So konnte sich der starke Rückraum der Schorndorfer, vor dem VfL-Coach Ralf Wagner vor dem Spiel eindringlich gewarnt hatte, in aller Ruhe entfalten.

Einen Abpraller beim Siebenmeter sechs Sekunden vor der Pause, der von den Kirchheimern schlecht verteidigt wurde, nutzte die SG dann zum 13:13-Ausgleich zur Pause. Mit deutlichem Aufwind kamen die Kirchheimer dann aus der Kabine. Sie erhöhten das Tempo nach der Pause und konnten sofort drei Tore wegziehen. Beim 20:17 kam dann der Bruch im Kirchheimer Spiel. Die Schorndorfer nahmen Robin Habermeier in Manndeckung, und die Lücken in der Abwehr wurden nicht genutzt. Stattdessen schlichen sich plötzlich haarsträubende Fehler ins Spiel des VfL, und die Abschlussquote sackte in den Keller.

Plötzlich stand es 20:22, die SG hatte einen 5:0-Lauf hingelegt und übernahm die Führung. Erst jetzt nahm Ralf Wagner die Auszeit und versuchte seine Mannschaft noch einmal neu einzustellen. Sebastian Humpfer brachte wieder mehr Leben und Tempo ins Angriffsspiel und weckte bei der Mannschaft durch kluge Anspiele auf Kreisläufer Sebas­tian Smetak und seine Nebenspieler noch einmal den Kampfgeist.

Doch trotz einer offensiven Abwehr kam der VfL nicht mehr heran, weil der erfahrene SG-Mittelmann Rene Biler das Spiel seiner Mannschaft koordinierte und die Angriffe ruhig ausspielte. Auch ein siebter Angriffsspieler in den Schlusssekunden konnte die Wende nicht mehr herbeiführen. Der VfL musste eine zwar bittere aber letztlich gerechte 26:28-Niederlage akzeptieren. Damit hat sich der VfL den sportlichen Jahresausklang ordentlich verdorben. Eine neue Chance gibt es erst wieder am 7. Januar im Auswärtsspiel gegen den TSV Heiningen II. rh