Lokalsport

Ron (8) – Nummer drei der Welt

Pikotkin Maxim, Panfilov Dmitry, Ron Bofinger: Die besten drei U9-Schlauchbootslalom-Fahrer der Welt. Erstgenannte zwei stammen aus Russland, Ron stammt aus Kirchheim/Teck.

Ron (8) – Nummer drei der Welt
Ron (8) – Nummer drei der Welt

Puschkin/Kirchheim. Gestatten, Ron Bofinger: Der kleine Mann aus Kirchheim (8) ist ein Großer seines Sports. Wenige Acht- und Neunjährige weltweit beherrschen 6-PS-Schlauchboot, Bojenparcours und Wellengischt besser als er – zwei ganz genau. Siehe Endklassement bei der Schlauchbootsalom-WM nahe St. Petersburg neulich: Hinter den russischen Doppelsiegern landete der junge Außenbordpilot aus Germany da auf Gesamtplatz drei. Das familiäre Jubelszenario war komplett an diesem Tag, denn alle waren sie präsent am Ort dieses WM-Triumphes: Vater Gunther, Mutter Silke und die neunjährige Schwester Luca Marie, allesamt untergebracht im Hotel beim weltbekannten Katharinenpalast. Im Geis­te mögen bei Rons Bronze-Trip alle drei im Boot gesessen sein – „bei uns dreht sich ja alles um den Wassersport in unserer Freizeit“, wie Gunther Bofinger, Mitglied des Yachtclubs Plochingen, über seine (motor)boot-verliebte Familie zu berichten weiß. Weiter: „Bei uns vergeht in der Saison kaum ein Wochenende, wo wir nicht mit irgendeinem Boot auf dem Wasser unterwegs sind.“

Mit Sohnemann Ron reift ein Wassersport-Talent heran, das im Ideal-und Erwachsenenfall einmal für höhere Weihen taugen soll. Doch reicht‘s später einmal nicht zu Kieler Woche oder Offshore-Rennen, kann der Mann wenigstens behaupten, einmal Mitglied der deutschen Schlauchbootslalom-Nationalmannschaft seiner Altersklasse gewesen zu sein. Denn zur nationalen Schlauchbootslalom-Elite zählt Ron seit Mai 2011, und seither fungiert Stützpunkttrainer Andreas Severin vom Deutschen Motoryachtverband (DMYV) als sein ständiger Coach und Berater bei Lehrgängen und Wettkämpfen. Severin soll Schützlingen wie Ron im Training neben techni­schen Finessen vor allem die Freude am Sport vermitteln: Es geht bei den Verbandsaktivitäten naturgemäß auch darum, dem Verband mittelfristig neue Mitglieder zuzuführen.

Für Ron zählen solche Gedankenspiele noch nicht – viel lieber beschäftigt er sich mit der Suche nach der Ideallinie im Bojenparcours. Im Training ist er eifrig bei der Sache, umso mehr, wenn selbiges auf heimischem Wasser passiert. An der Deizisauer Neckar­schleuse, wo die Trainingsstrecke des Yachtclubs Plochingen ist, sam­melte er im Oberwasser in diesem Jahr schon wichtige Erfahrungen. Den letzten Feinschliff vor dem Abflug zur WM holte er sich dann aber in Berlin. Das erhöhte Trainingspensum zahlte sich schließlich aus. Als jüngster Teilnehmer stiebitzte Ron in Russland nicht nur Gesamtrang drei, sondern auch noch die Plätze zwei und vier im Parallelslalom beziehungsweise dem sogenannten Manöverring.

Drei Tage dauerte der WM-Trip. Für vier Bofingers hat er sich gelohnt.top