Lokalsport

Schock beim Gegner

TSV Weilheim im „Endspiel“ in Heiningen: Muss der FCH ohne fünf spielen?

Optimistische Töne beim FC Heiningen, mutige Statements in Weilheim: Vor dem entscheidenden Duell um den lukrativen zweiten Tabellenplatz in der Fußball-Landesliga, Staffel 2 hatten beide Vereine verbal bereits die Flucht nach vorne angetreten. Gestern Nachmittag kam es nach einem Sportgerichtsurteil allerdings zu einem Stimmungsumschwung.

TSV Weilheim - HeiningenMarcel Mettang
TSV Weilheim - HeiningenMarcel Mettang

Weilheim. Verlieren verboten: Sowohl der Tabellendritte FC Heiningen als auch der direkte Vorderbänkler TSV Weilheim wissen nur zu gut, was sie im entscheidenden Direktduell um Relegationsrang zwei morgen Nachmittag (ab 17 Uhr) partout nicht dürfen. Für die Gastgeber käme selbst ein Unentschieden einer Niederlage gleich: Weilheim steht bekanntlich einen Zähler besser da.

Es sind die Heininger, die unter Zugzwang stehen: Auf Gedeih und Verderb muss ein Sieg her. Den Limburgstädtern hilft bereits ein Unentschieden. „Wir fahren hin, um zu gewinnen“, sagt TSV-Trainer Alexander Hübbe. Sein Mut ist seit gestern noch größer geworden, denn da erfuhr der Verein, dass Gegner FC Heiningen nach einem brandaktuellen Neckar/Fils-Sportgerichtsurteil personell wohl arg angeschlagen das Spiel bestreiten muss: Trainer Tobias Flitsch bricht nach Vier-Spiele-Sperrstrafen für die Stammspieler Murat Cubuk, Michael Neumann, Marcel Schmidts, Maximilian Ziesche und Moritz Müller gegen Weilheim die halbe Mannschaft weg. Alle fünf Akteure waren am 26. Mai unberechtigterweise im Kreisliga-B 7-Spitzenspiel der Heininger „Zweiten“ gegen die KSG Eislingen zum Einsatz gekommen. Neben der 0:3-Wertung, die Eislingen vollends zum Meister stempelte, besagten Spielersperren und Gesamtgeldstrafen von mehreren Hundert Euro empörte sich Heiningens Cheftrainer Tobias Flitsch vor allem über den Manipulationsvorwurf des unter Federführung des Sportgerichtsvorsitzenden Siegfried Bippus erstellten Urteils. Flitsch kündigte an, dass der Verein gegen das Bezirksurteil rasch in Berufung gehe – was inzwischen bereits passiert ist: Das entsprechende Schreiben hat die Stuttgarter Geschäftsstelle des Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV) noch gestern erreicht. „Der Verband wird den Fall am morgigen Freitag überprüfen“, erklärte WFV-Pressesprecher Heiner Baumeister daraufhin. Theoretisch könnte der WFV die erstinstanzlich verhängten Spielersperren heute vorübergehend wieder außer Kraft setzen – theoretisch. Die Fakten sprechen allerdings gegen den FCH. „Die Spielereinsätze waren klar unser Fehler“, räumt selbst Flitsch ein.

Die Möglichkeit, dass der WFV-Sportgerichtsvorsitzende Jörg Kindermann das Bippus-Urteil bestätigen und der FCH in der Revision scheitern wird, ist für Flitsch („wir sind weiter optimistisch“) durchaus gegeben. Auch in Weilheim harren sie mit Spannung der Dinge. Dass der Verband die Aufstellung des Gegners entscheidend beeinflusst, gab es schließlich noch nie.

Alexander Hübbe muss im brisanten Duell auf die blessierten Spieler Marcel Mettang und Steffen Kuch verzichten, hinter dem grippal angeschlagenen Carmelo Scaffidi hängt noch ein Fragezeichen. Denkbar, dass er in Heiningen – unabhängig von der FCH-Formation – auf die defensive Taktik-Variante mit zwei Mittelfeld-Abräumern (Michael Zimmermann, Andreas Elsässer) und einer Angriffsspitze (Kai Hörsting) setzen wird.