Lokalsport

Sensation knapp verpasst

Kirchheim Knights unterliegen MBC 73:81 und sind Pro A-Vizemeister

Es hat nicht sollen sein: In einer aufreibenden und kampfbetonten Partie haben die Kirchheim Knights gestern das zweite und entscheidende Finalspiel um die Meisterschaft in der 2. Liga Pro A mit 73:81 beim MBC verloren. Nachdem das Hinspiel in Kirchheim mit 88:82 geendet hatte, ist das Team aus Weißenfels Meister der Saison 2012.

Der Mitteldeutsche Basketball Club ist Meister der 2. Bundesliga. Nachdem die Woelfe mit dem Einzug ins Finale zur Meisterschaft
Der Mitteldeutsche Basketball Club ist Meister der 2. Bundesliga. Nachdem die Woelfe mit dem Einzug ins Finale zur Meisterschaft der 2. Bundesliga den Aufstieg schon geschafft hatten, kroente das Team von Silvano Poropat die Saison mit dem Pokal. im Bild: Foto: Alexander Bley

Weißenfels. Lediglich drei Punkte fehlten den Kirchheimern in der Gesamtabrechnung, um eine überragende Saison mit dem Titel zu krönen. Kurz vor Schluss brachte Kapitän Radi Tomasevic den Underdog aus der Teckstadt mit 73:72 in Führung. Der Sieg war greifbar nahe, doch einige unnötige Ballverluste sowie fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns, brachten den Gastgeber wieder auf die Siegesstraße.

„Es ist schwer, Worte zu finden. Es sind gemischte Gefühle. Einerseits war hier alles drin, aber wir haben am Ende die falschen Entscheidungen getroffen. Wir wollten unbedingt gewinnen und hatten es zwei Minuten vor Schluss wieder in der Hand. Andererseits sollte diese Niederlage nicht die Freude über eine grandiose Saison trüben. Wir haben ein tolles Team in dem jeder jeden unterstützt“ beschrieb Kirchheims Sebastian Adeberg das Spielgeschehen und seine Gefühlslage direkt nach der Partie.

In einer über weite Strecken engen Partie, in der die Knights ohne Jugendnationalspieler Besnik Bekteshi antreten mussten (er befand sich beim NBBL-Finale in Ehingen mit dem BBA Team aus Ludwigsburg), war der ehemalige Kirchheimer Phillipp Heyden mit 16 Punkten Topscorer der Partie. Auf Knightsseite konnte Devin Uskoski mit 14 Punkten glänzen.

Die Ausgangslage war klar. Sollten die Knights mit weniger als sechs Punkten Unterschied verlieren oder tatsächlich gewinnen, wäre der Titel erstmals in Kirchheimer Hand. Doch schon zu Beginn der Partie zeigten die Spieler des MBC, dass der Titel nicht so einfach zu holen sein sollte. In der nicht ganz ausverkauften Sporthalle in Weißenfels in der auch dank der knapp 70 mitgereisten Fans eine glänzende Stimmung herrschte, gingen die Knights früh in Führung. Doch die Weißenfelser kämpften sich zurück in die Partie und es gelang ihnen vor allem, unter dem Korb zu einfachen Punkten zu gelangen. Die Knights verloren den spielerischen Faden und das Wurfglück verließ sie. Einzig Cedric Brooks mit acht Punkten schaffte es das eine oder andere Mal, die sichere Verteidigung der Gastgeber zu durchbrechen.

Perfekt auf das schnelle Spiel der Ritter eingestellt, versuchten die Knights nun ihr Glück aus der Distanz. Doch hier schien der Korb wie vernagelt. So ging es mit einem 35:42-Rückstand in die Kabinen. Die Knights-Anhänger hofften, dass es Coach Ignjatovic wieder gelingen würde, sein Team einzustellen. Doch der MBC bestimmte die ersten Minuten des zweiten Durchgangs. Nach einem unsportlichen Foul von Sebastian Adeberg konnten sich die Weißenfelser auf 46:35 absetzen. Die Kirchheimer Antwort kam schnell. Wie schon die ganze Saison über gaben sich die Ritter zu keinem Zeitpunkt auf. Nils Menck mit sechs Punkten in Folge brachte das Team wieder heran. Doch wieder ein Foul von Sebastian Adeberg an Arizona Reid, der vor der Partie zum wertvollsten Spieler der Saison ausgezeichnet worden war, brachten dem MBC drei Freiwürfe. Wieder ein Nackenschlag, den es zu verdauen galt. Diesmal war es Devin Uskoski, der ebenfalls mit sechs Punkten in Folge zur Aufholjagd ansetzte und den Rückstand auf 56:62 verkürzte.

In einem Spiel, in dem es nun hin und her ging, erwischten wieder die Hausherren den besseren Start in das Abschlussviertel. Beide Teams schafften es nicht, einen entscheidenden Abstand zwischen sich zu bringen. Erst als Ahmad Smith bei einer Offensivaktion ein unsportliches Foul erhielt, ging der MBC mit 13 Punkten in Führung.

Angestachelt von den mitreisenden Fans, versuchten die Ritter nun alles und hatten Erfolg. Endlich konnten sie ihr gefährliches Schnellangriffspiel und Würfe von jenseits der Drei-Punkte Linie verwandeln. Radi Tomasevic war es nun, der erstmals wieder eine Kirchheimer Führung erzielte. Da nur noch zwei Minuten zu spielen waren, schien der Titel fast sicher. Doch den Teckstädtern sollte in den letzten zwei Minuten nur noch ein Pünktchen gelingen, während der MBC kontinuierlich durch Distanzwürfe und Punkten an der Freiwurflinie immer näher kam und schließlich in Führung ging. Der Sieg war entschieden, doch wer konnte den Titel holen. Der Abstand betrug „nur“ neun Punkte wodurch die Knights mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf eine Verlängerung erzwungen hätten. Doch ein Ballverlust verhinderte diese Möglichkeit und der MBC sicherte sich den Titel.

„Hier haben heute zwei großartige Teams gespielt, die beide den Titel verdient hätten. Über die gesamte Saison betrachtet denke ich, dass wir ein kleines bisschen besser waren und somit auch verdient den Titel geholt haben“ fasste ein sichtlich erleichterter MBC-Coach Silvano Poropat das Spiel zusammen.cs