Neidlingen. Fußball kurios in der Kreisliga A: In den vergangenen zehn Jahren musste kein Team mit 40 Punkten in die Relegation oder gar absteigen. Zur Erinnerung: 2013 reichten dem TSV Holzmaden 29 Zähler für den Klassenerhalt. „Es ist schon bitter mit 40 Punkten nicht gerettet zu sein“, sagt Neidlingens Abteilungsleiter Marlon Lamour.
Nach dem überraschenden Abgang vom Trainer Werner Achtzehner hat das Gespann Oliver Sekan und Tobias Feller per 2:1-Sieg am letzten Spieltag beim TB Neckarhausen die Relegation für den TVN überhaupt möglich gemacht. Dabei schienen die Neidlinger sieben Spieltage vor Saisonschluss bereits so gut wie gerettet. Doch statt der für den Klassenerhalt nötigen vier Punkte folgten sechs Niederlagen in Folge und der Absturz auf einen Abstiegsplatz. „Wir sind selber schuld, dass es soweit gekommen ist“, übt sich Lamour in Selbstkritik, ohne seine Zuversicht einzubüßen. „Nun haben wir es wieder selbst in der Hand, den Abstieg noch zu verhindern.“
Aufgrund des Feiertages gab es für die Neidlinger Mannschaft am gestrigen Freitagabend noch ein Abschlusstraining. Unabhängig davon, in welcher Liga der TV Neidlingen in der nächsten Runde spielen wird, sind die Planungen bereits so gut wie abgeschlossen. Mit Toptorjäger Christian Dangel und Steffen Olpp werden zwei Spieler den Verein Richtung TSV Jesingen verlassen. Ansonsten bleibt der komplette Kader zusammen. Oliver Sekan übernimmt das Traineramt, muss jedoch auf Tobias Feller verzichten, der aus privaten Gründen aufhören wird. Deshalb suchen die TVN-Verantwortlichen noch nach einem Co-Trainer.
Der Neidlinger Gegner verfügt über reichlich Relegationserfahrung. Der FV 09 Nürtingen II spielt zum zweiten Mal in Folge in der „Entscheidungsrunde“. Vergangene Saison gab es in der zweiten Runde eine 0:1-Niederlage gegen den TSV Oberlenningen. Nun wollen es die Spieler von Trainer Michael Ulmer besser machen. „Unser Ziel vor Rundenbeginn war der Aufstieg“, betont der FV-Coach. Dass es für sein Team trotz nur einer Saisonniederlage nicht für den Direktaufstieg gereicht hat führt der Ulmer auf fehlende Cleverness zurück. Für das Spiel gegen Neidlingen wähnt er seine Elf im Vorteil. „Unser Kader ist auch jetzt schon stark genug um in der Kreisliga A mithalten zu können.“ Bis auf Leistungsträger Michael Gneiting (Urlaub) steht dem Nürtinger Übungsleiter der komplette Kader zur Verfügung. Ins entscheidende Spiel gegen den TV Neidlingen hat es die zweite Nürtinger Mannschaft mit einem 1:0 gegen die Spvgg Germania Schlaitdorf und einem 4:1 gegen den TSV Owen geschafft.