Lokalsport

Smithson bleibt cool

Knights bezwingen Baunach knapp mit 89:88

Negativserie gestoppt, erfolgreich Revanche genommen. Mit 89:88 (52:49) haben die ersatzgeschwächten Zweitligabasketballer der Kirchheim Knights in einer Nervenschlacht gegen Baunach gewonnen und halten damit den Anschluss an die Playoff-Plätze.

Behielt in den Schlusssekunden die Nerven und sicherte den Knights so den Sieg: Bryan Smithson. Foto: Deniz Calagan
Behielt in den Schlusssekunden die Nerven und sicherte den Knights so den Sieg: Bryan Smithson. Foto: Deniz Calagan

Kirchheim. In einer intensiven und nahezu durchgehend ausgeglichenen Partie behielten die Ritter in den Schlusssekunden Nerven und Übersicht: Knapp 2,5 Sekunden vor dem Ende sorgte Bryan Smithson mit einem erfolgreich verwandelten Freiwurf für die Führung, bevor er Baunach mit einem absichtlichen Fehlwurf beim zweiten Versuch um eine Chance auf den Sieg brachte.

„Meine Mannschaft hat Moral bewiesen und ich bin unheimlich erleichtert, dass wir nach den schwierigen Wochen endlich wieder ein Erfolgserlebnis verzeichnen konnten“, machte Trainer Michael Mai keinen Hehl aus seiner Gefühlslage. „Wir haben aufgrund unserer Personalnot quasi mit einer Sieben-Mann-Rotation gespielt, meine Spieler sind über die Schmerzgrenze hinausgegangen.“

Nach den bitteren Pleiten gegen die Topteams aus Würzburg und Gießen standen die Knights gegen Baunach mit dem Rücken zur Wand. Ohne Julian Sensley und Jordan Wild, dazu mit den erst frisch genesenen Ben Beran, Enosch Wolf und Tobias Heintzen im Kader, sahen sich die Ritter gegen den Tabellennachbarn einer schweren Aufgabe gegenüber.

Bereits bei der 91:102-Pleite im Hinspiel hatte Kirchheim die Qualität des Gegners zu spüren bekommen. Gegen das Farmteam von Bundesliga-Schwergewicht Bamberg drückten die Knights deswegen von Beginn an aufs Gas, führten kurz vor der Hälfte des ersten Spielabschnitts mit 13:6. In der Folge verlor Kirchheim in der Defensive allerdings ein wenig den Faden – das Spiel entwickelte sich zu einem Offensivspektakel. Hochprozentige Wurfquoten aus der Distanz sowie einfache Punkte am Brett für beide Teams führten zu einer 26:23-Führung der Ritter nach dem ersten Viertel.

Und auch der zweite Spielabschnitt geriet zu einem Wettschießen der Kontrahenten. Schöne Spielzüge ermöglichten beiden Teams immer wieder leichte Punkte. Nachdem sich Baunach zu Beginn des zweiten Viertels gar die Führung gesichert hatte, schlugen die Ritter vor der Pause zurück. Mit 52:49 aus Kirchheimer Sicht ging es in die Kabinen.

Auch aufgrund des hohen Kräfteverschleißes beider Mannschaften ebbte die Punkteflut in der zweiten Hälfte ein wenig ab. Auch offene Würfe fielen nicht mehr hochprozentig, Kampf und Einsatz gewannen mit fortlaufender Spieldauer immer mehr die Oberhand. In den Minuten nach der Pause sorgten vor allem Dority und Kapitän Radi Tomasevic mit gelungenen Offensivaktionen dafür, dass die Kirchheimer Führung weiter Bestand hatte. Auch Beran zeigte nach überstandener Knöchelverletzung ein gelungenes Comeback, streute 15 seiner 25 Punkte aus der Drei-Punkte-Distanz ein.

Kurz vor Ende des Viertels war die Partie beim Stand von 67:67 komplett ausgeglichen, ehe sich die Knights durch einen 4:0-Lauf mit einem kleinen Polster in den Schlussabschnitt retteten. Als Dority knapp fünf Minuten vor dem Ende mit zwei erfolgreichen Freiwürfen auf 84:78 erhöhte, schienen die Knights dem lang ersehnten Sieg ein großes Stück näher gekommen zu sein.

Jedoch währte dieses Gefühl nicht lang: Ein 9:0-Lauf der Gäste gegen immer müdere Kirchheimer sorgte rund zwei Minuten vor dem Ende für eine kurze Schockstarre in der Sporthalle Stadtmitte. Getragen vom Publikum kämpften sich die Ritter jedoch noch einmal zurück in die Partie. Als Smithson knapp 34 Sekunden vor dem Ende der Ausgleich gelang (88:88), lag gar eine Verlängerung in der Luft. Nach einem Fehlwurf von Lee kamen die Knights rund zehn Sekunden vor dem Ende jedoch noch einmal in Ballbesitz. Beim schnellen Angriffsversuch wurde Smithson gefoult, versenkte knapp 2,5 Sekunden vor Ende den entscheidenden Freiwurf zum Sieg.saa