Lokalsport

Wer wirft Ballast ab?

Die Knights empfangen die BG Leitershofen/Stadtbergen

Kirchheims Basketballer lechzen nach einem Sieg: Nach vier Niederlagen in Serie scheint am morgigen Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle Stadtmitte) der Tabellenletzte gerade recht zu kommen. Hätte die BG Leitershofen/Stadtbergen zuletzt nicht gezeigt, dass die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebendiger ist denn je.

Basketball: Auswärtssieg der Kirchheim Knights bei den Saar-Pfalz-Braves in Homburg:  Der Kirchheimer Ahmad Smith (l) im Duell
Basketball: Auswärtssieg der Kirchheim Knights bei den Saar-Pfalz-Braves in Homburg: Der Kirchheimer Ahmad Smith (l) im Duell mit dem Braves Babatunde Alawoya (r)

Kirchheim. Für beide Mannschaften geht es morgen Abend um viel: Für die Knights geht es um das Heimrecht in der ersten Play-off-Runde, für das die Kirchheimer die reguläre Saison mindestens auf Platz vier beenden müssen. Die Gäste hingegen dürfen als Tabellenletzter mit zwei Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz in den verbleibenden vier Spielen keine Gelegenheit mehr auslassen. Trotz der Außenseiterrolle ist folglich damit zu rechnen, dass die Gäste morgen alles auf eine Karte setzen werden.

Nach der unerwartet knappen Niederlage erst nach Verlängerung beim Tabellenführer MBC warten die Knights nun schon seit vier Spielen auf einen Sieg. Für Trainer Frenkie Ignjatovic war die Begegnung in Weißenfels trotz fehlender Punkte „ein wichtiges Signal.“ Er fand hinterher viel Lob für die kämpferisch stärkste Saisonleistung seiner Mannschaft. Das schafft Zuversicht, dass die Ritter morgen im Heimspiel gegen die Mannschaft aus dem Augsburger Umland in die Erfolgsspur zurückkehren werden. „Wenn wir mit derselben Intensität ins Spiel gehen wie am vergangenen Wochenende, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir als Sieger vom Feld gehen werden,“ sagt Ignjatovic.

Dennoch gilt das Ex-Team von Devin Uskoski als äußerst unangenehmer Gegner. Zwar behauptet die BG seit Saisonbeginn durchgehend den letzten Tabellenplatz in Deutschlands zweithöchster Spielklasse, mit vier Siegen aus den vergangenen sieben Partien sandte der Aufsteiger während der letzten Wochen im Kampf um den Klassenerhalt aber noch einmal ein eindrucksvolles Lebenszeichen aus. Ignjatovic ist von dieser Entwicklung wenig überrascht. „Diese Mannschaft ist absolut konkurrenzfähig und wird in dieser Liga noch für manche Überraschung sorgen,“ hatte er schon vor Monaten betont. Nach dem 85:67-Sieg seiner Mannschaft im Hinspiel klang dies freilich wie eine höfliche Floskel. Doch inzwischen haben Siege der BG gegen Heidelberg, Jena, Cuxhaven und zuletzt Düsseldorf dieses Urteil bestätigt. Ignjatovic weiß: Der Gegner wird am Samstag mit einem ganz anderen Selbstvertrauen als noch in der Hinrunde ins Spiel gehen.

Großen Anteil am Aufschwung des letztjährigen Pro-B-Vizemeisters hatte die Verpflichtung von Jan Lipke. Der ehemalige BBL-Profi, der in Bremerhaven und Braunschweig unter Vertrag stand, stieß nach längerer Verletzungspause erst im Dezember zur BG und punktet seitdem in jedem seiner elf Spiele zweistellig. Mit 17,4 Zählern pro Partie ist er mittlerweile zweitbester Scorer seiner Mannschaft. Übertroffen wird der Linkshänder nur noch von Flügelspieler Corey Hassan (18,8), während Center Dewayne Richardson (15,6) und Scharfschütze Skyler Bowlin (11,3) ebenfalls einen zweistelligen Punkteschnitt vorweisen können. Hinzu kommen die Deutschen Andreas Kronhardt (7,8), Jonathan Genck (5,0) und Dominik Veney (4,8).

„Leitershofen kämpft mit allem was sie haben gegen den Abstieg, und die jüngsten Ergebnisse haben gezeigt, dass sie eine brandgefährliche Truppe beisammen haben“, sagt Frenkie Ignjatovic, der deshalb ein Duell auf Augenhöhe erwartet. Gut, dass es unter der Woche auch positive Nachrichten gab: Spielmacher Ahmad Smith wird nach seiner Gehirnerschütterung, die er sich im Spiel gegen Heidelberg zugezogen hat, morgen wohl dabei sein. Er konnte diese Woche wieder voll trainieren. Anders Besnik Bek­teshi und Dominik Schneider, die beide gesundheitlich angeschlagen waren, und nicht das volle Trainingspensum absolvierten. Optimal war die Vorbereitung nicht, dennoch überwiegen beim Trainer die positiven Aspekte: „Ich spüre, dass die Jungs sich unbedingt aus eigener Kraft aus der momentanen Situation befreien wollen. Am Samstag ist das vor eigenem Publikum die beste Gelegenheit.“ Es gehe nicht unbedingt darum, schön zu spielen. „Nach vier Niederlagen hintereinander musst du einfach nur versuchen, dir den Sieg mit viel Einsatz zu erkämpfen.“ tp