Lokalsport

Zufrieden trotz Niederlage

Turnen 3. Liga: VfL bietet Aufstiegsfavorit Exquisa Oberbayern lange Paroli

Der Favorit wankte, aber er fiel nicht. Die Drittliga-Turner des VfL Kirchheim haben zwar ihr Heimduell gegen den Aufstiegsaspiranten Exquisa Oberbayern mit 20:35 Score-Punkten verloren, zeigten aber, dass sie drauf und dran sind, zur Spitze aufzuschließen.

Eine vorbildliche Haltung zeigt Moritz Pohl bei seinen Schwungelementen an den Ringen. Foto: Heiko Paul
Eine vorbildliche Haltung zeigt Moritz Pohl bei seinen Schwungelementen an den Ringen. Foto: Heiko Paul

Kirchheim. Der haushohe Sieg die Woche zuvor beim Duell gegen das Turn-Team Kieselbronn/Iffezheim hatte die gute Form der VfL-Turner bestätigt und ihr Selbstvertrauen deutlich gestärkt – warum sollte also ein Überraschungserfolg gegen Exquisa Oberbayern nicht möglich sein? Zumal die Kirchheimer in der vergangenen Saison lange mit den Bayern mitgehalten hatten und den Wettkampf erst an den letzten Geräten verloren.

Wie eng es den ganzen Wettkampf über werden sollte, zeigte sich gleich zum Auftakt am Boden. Marcus Bay ergatterte mit einer sicheren und schwierigen Übung zwei Punkte. Dominik Weber schaltete Oberbayerns Boden-Spezialisten Tassilo DuMesnil aus. Sein Duell endete ebenso Unentschieden wie das von Simon Paul gegen Exquisas Nachwuchshoffnung Felix Remuta. Der musste nach Simon Pauls sprunggewaltiger Übung volles Risiko gehen und griff dabei auf den Boden. Trotz extrem hohem Schwierigkeitsgrad seiner Übung reichte es deshalb dem Unterhachinger nicht, am Kirchheimer vorbeizuziehen. Weil der zum ersten Mal in der dritten Liga am Boden eingesetzte Manuel Halbisch nur einen Score-Punkt abgab, hatten die Kirchheimer das Gerät gewonnen und lagen mit 2:1 in Führung.

Am Pauschenpferd nahmen die Gäste der Heimmannschaft die Punkte ab. 4:9 lautete das Geräteergebnis von Julian Hausch, Simon Paul, Dominik Weber und Markus Bay, Exquisa Oberbayern lag mit 11:5 Score-Punkten vorn. Doch Moritz Pohl, Jonathan Kriegelstein, Marcus Bay und Julian Hausch schafften ein respektables 3:3 an den Ringen, wobei Julian Hausch wie schon am Pauschenpferd das Pech hatte, auf Exquisas Top-Turner, den Ungarn Bank Selmeczi, zu treffen.

Die sechs Punkte Vorsprung der Gäste wollten die Kirchheimer am Sprung egalisieren. Doch trotz ansprechender Leistung holten Manuel Halbisch, Simon Paul, Markus Gebauer und Marcus Bay gerade mal drei Score-Punkte, der Gegner bekam sechs gutgeschrieben. Julian Hausch, Moritz Pohl, Marcus Bay und SimonPaul hielten auch am Barren mit, aber die Oberbayern waren ein Quäntchen besser, bauten den Vorsprung um weitere drei Punkte aus.

Doch die Begegnung war noch nicht entschieden. Als Moritz Pohl am Reck mit tollen Flugteilen glänzte und sein Duell mit vier Punkten für sich entschied, hatte Exquisa nur noch sechs Punkte Vorsprung. Deren letzte drei Turner setzten sich aber nervenstark gegen Simon Paul, Julian Hausch und Nico Hofmann durch, der Favorit hatte die Angelegenheit gerade nochmal zurechtgerückt.

Dass Kirchheim über weite Strecken mithalten konnte, zeigt auch, dass Marcus Bay als Top-Scorer des Wettkampfs ausgezeichnet wurde, er hatte zwei Punkte mehr als Bank Selmeci erturnt. „Wir haben sie ganz schön in Bedrängnis gebracht“, war Moritz Pohl wie auch die übrigen VfL-Turner zufrieden.

Der VfL bleibt hinter dem TSV Grötzingen/Karlsruhe, der TG Allgäu und Exquisa Oberbayern auf Platz vier der Tabelle. Gegen den nächsten Gegner, die TG Wangen/Eisenharz, den Aufsteiger aus der Oberliga, erwartet Coach Matthias Pohl am kommenden Samstag den zweiten Sieg der Saison. Damit hätten sich die Kirchheimer in dieser Saison endgültig freigeschwommen und sogar Anschluss an das obere Tabellendrittel gefunden.