Themenwoche: Auto

Reifenwechsel jetzt vorbereiten

Reifenwechsel durch die Fachwerkstatt hat klare Vorteile

Der Reifenwechsel durch die KFZ-Profis hat klare Vorteile: Hier werden Räder und Reifen nicht nur fachmännisch gewechselt, sondern auch Zustand, Alter und Profiltiefe überprüft. Viele bieten zum Frühjahr Wechsel-Aktionen an, mit denen sich Geld sparen lässt. Auf Wunsch können die Räder bis zum nächsten Winter eingelagert werden. Foto: Jean-Luc Jacques

ACE. Zumindest tagsüber herrschen teils bereits frühlingshafte Temperaturen. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert, warum es jetzt an der Zeit ist, den Tausch von Winter- auf Sommerreifen vorzubereiten und was dabei zu beachten ist.

Winterreifen sind nicht
für wärmere Temperaturen ­ausgelegt

Eine Sommerreifenpflicht gibt es hierzulande zwar nicht, dafür aber eine bekannte Faustregel sowie eine klare Empfehlung zum Reifenwechsel vom ACE: Die Faustregel “von O bis O” besagt, dass von Ostern bis Oktober Sommerreifen zum Einsatz kommen sollten. Der ACE rät davon ab, dies allzu genau zu nehmen, denn Ostern ist in diesem Jahr erheblich früher als beispielsweise im nächsten Jahr. Bis in den April ist mit Kälteeinbrüchen zu rechnen, spätestens ab Mai aber, wenn stabile Plusgrade herrschen, sollte der Wechsel auf Sommerreifen aus Sicht des ACE unbedingt vorgenommen werden.

Winterreifen sind aufgrund ihrer Gummimischung weicher als Sommerpneus. Bei wärmeren Temperaturen kommt es dadurch zu einem höheren Verschleiß. Zudem zeigen Winterreifen im Frühling und Sommer – und je nach Witterung auch noch im Herbst – Schwächen, welche die Verkehrssicherheit gefährden. Der Bremsweg ist durch das weichere Gummi bei warmen Temperaturen erheblich länger als bei den härteren Sommerreifen: Je höher die Temperatur, desto schlechter die Bremswirkung von Winterreifen. Auch können sie in Kurven ein gefährliches Fahrverhalten zeigen: Die Lenkung wird weniger präzise und es besteht eine größere Rutschgefahr, da die Haftung auf der Fahrbahn nachlässt.

Reifenwechsel
bedacht angehen

Ob neue Sommerreifen erforderlich sind, hängt vom Alter und Zustand der Pneus ab. Gebrauchte Reifen müssen unbedingt auf Beschädigungen geprüft werden. Sind Reifen älter als sechs Jahre, sollte ein Experte oder eine Expertin die Tauglichkeit begutachten. Wenn bereits feine Risse zwischen den Profilblöcken oder an den Flanken zu erkennen sind, empfiehlt es sich, die Reifen auszutauschen. Wie alt ein Reifen ist, verrät die sogenannte DOT-Nummer – die vierstellige Zahl an der Reifenflanke, welche sich aus Kalenderwoche und Jahr der Fertigung zusammensetzt. Bei Altreifen gilt es, neben dem Alter auch die Profiltiefe zu kontrollieren. Unabhängig von der vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe empfiehlt der ACE bei Sommerreifen eine Profiltiefe von mindestens drei Millimetern.

Vor Kauf ausgiebig
informieren

Sind neue Sommerreifen erforderlich, sollte die Anschaffung nun geplant werden. Aktuell ist nach Anfrage beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) bei einer gewissen Produkt- und Markenflexibilität zwar nicht von Lieferschwierigkeiten bei Sommerreifen auszugehen. Ist allerdings eine spezielle Profilausführung in einer Randgröße und von einem bestimmten Hersteller gewünscht, sei es in jedem Fall anzuraten, sich rechtzeitig zu kümmern. So zum Beispiel bei speziell für E-Fahrzeuge geeigneten Reifen mit hoher Tragfähigkeit, erläutert der BRV.

Der ACE empfiehlt, sich vor dem Kauf ausgiebig über geeignete Reifen für das eigene Fahrzeug zu informieren. Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Reifenmodell sollten die Ergebnisse entsprechender Sommerreifentests berücksichtigt werden. Achtung: Bei der Online-Recherche ist zwischen Testergebnissen neutraler Instanzen und versteckter Werbung zu unterscheiden. Steht der Wunschreifen fest, gilt es Preise zu vergleichen. Ein Online-Preisvergleich auf einschlägigen Portalen kann sich lohnen, um beim lokalen Reifendienst eine hilfreiche Verhandlungsbasis zu haben, denn die Preise variieren stark.

Achtung beim Online-Kauf: Der ACE warnt vor Fakeshops im Internet. Wer online Reifen kauft, sollte bestenfalls darauf achten, dass die Option besteht, den Reifenwechsel bei einem Vertragspartner durchführen zu lassen. Der ACE empfiehlt, nur Reifen zu kaufen, deren Produktionsdatum maximal 18 Monate zurückliegt. Das Herstellungsdatum sollte demnach angegeben sein, ist es online jedoch in der Regel nicht. Zwar ist das 14-tägige Widerrufsrecht garantiert, aber der Rückversand von sperrigen Reifen per Spedition kann zeit- und kostenintensiv sein.

Beim Wechsel Hilfe
in Anspruch nehmen

Der Reifenwechsel durch den Reifendienst hat klare Vorteile: Hier werden Räder und Reifen nicht nur fachmännisch gewechselt, sondern auch Zustand, Alter und Profiltiefe überprüft. Viele bieten zum Frühjahr Wechsel-Aktionen an, mit denen sich Geld sparen lässt. Auf Wunsch können die Räder bis zum nächsten Winter eingelagert werden.

Wer selbst die Reifen wechselt, spart zwar Kosten, sollte aber über ausreichend Kenntnisse, Voraussetzungen und Werkzeug verfügen. Denn ein falsches Anheben kann Fahrzeuge erheblich beschädigen. Wer Reifen selbst einlagert, sollte beachten, dass Reifen bestenfalls kühl, trocken und dunkel, aber auch mit einem leicht erhöhten Druck gelagert werden, da sie während der Lagerzeit Luft verlieren. Kompletträder können liegend oder hängend gelagert werden – idealerweise nutzt man einen Felgenbaum. Reifen ohne Felgen lagern bestenfalls senkrecht stehend, sollten aber ab und zu gedreht werden.