Leserbriefe

Kein Krieg fällt vom Himmel

Leserbrief zum Nahost-Konflikt

Der brutale Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 auf unschuldige jüdische Menschen in Israel war ein bestialisches Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Rund 1300 Menschen wurden ermordet, fast 3000 verletzt und etwa 250 als Geiseln genommen. Ein unvorstellbarer Ausbruch von Hass und Gewalt, der auf viele Jahre das Leben im Nahen Osten verändern wird! Die Reaktion der israelischen Armee hat bislang mehr als 30.000 Tote, Verhungernde, Verletzte, Kranke allen Alters zur Folge. Täglich hören wir darüber in den Nachrichten.

Kein Krieg fällt vom Himmel. Die Zukunft wird uns immer mehr die Augen dafür öffnen, wer welchen Teil dieses zirka 75-jährigen Krieges zu verantworten hat.

Zwei Punkte sind mir schon lange klar: Zum einen: Die Trennlinie liegt nicht zwischen den Juden und den Palästinensern, sondern zwischen den kriegstreibenden, friedensunwilligen Regierungen einerseits und den beiden Völkern, die in Würde leben wollen anderenseits. Zum anderen: Wer in dieser Situation den Kriegsgegnern Waffen liefert, macht sich mitschuldig an dem Massaker. Von wem die Hamas Waffen bekommen hat, weiß ich nicht so genau. (Iran und ?). Laut aktuellen Presseberichten hat die deutsche Regierung nach dem 7.Oktober 2023 für etwa 20,1 Millionen Euro Waffen für Israel genehmigt.

Moshe Zimmermann, einer der bekanntesten israelischen Professoren schreibt in seinem aktuellen Buch: „Niemals Frieden?“: „Vor dem Hintergrund des Krieges 2023 verordnete der Polizeiminister (Ben Gvir) die unkontrollierte Verteilung von Waffen an jüdische Zivilisten…“ Wie wäre es, wenn diese Gelder an israelische und palästinensische Friedensorganisationen verteilt würden, zum Beispiel an die „Combatants for peace“ (siehe Teckbote vom 12. Februar) Solch eine Staatraison könnte ich mit ganzem Herzen gutheißen.

Martin Lempp, Bissingen