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Erfahren, wo der Schuh drückt und der Rücken zwickt

Prävention Angehende Physiotherapeuten haben Arbeitsplätze in der Weilheimer Verwaltung gecheckt.

Die Studierenden checkten die richtige Haltung bei Laubbläser-Arbeiten der Bauhofmitarbeiter. Foto: Stadt Weilheim/pr

Weilheim. Sieben angehende Physiotherapeutinnen und -therapeuten haben der Weilheimer Stadtverwaltung einen Besuch abgestattet. Dabei haben sie verschiedene Arbeitsplätze unter die Lupe genommen und sie nach physiotherapeutischen Gesichtspunkten beurteilt: den Arbeitsplatz eines Hausmeisters, einer Erzieherin, eines Verwaltungsmitarbeiters und eines Bauhofmitarbeiters. Bei der Arbeitsplatzanalyse wird etwa darauf geschaut, ob der Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet ist oder ob für körperliche Tätigkeiten Hilfsmittel zur Verfügung stehen.

Der Besuch der Stadtverwaltung ist Teil ihres Studiums und des Seminars zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement. „Schwerpunkt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist die Prävention, also die Vermeidung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen, die am Arbeitsplatz entstehen können, sagt Seminarleiter Dominik Bubeck, Sportwissenschaftler bei Körperwerk Kirchheim. „Die angehenden Physio­therapeuten sollten die unterschiedlichsten Arbeitsplätze begutachten, bewerten und eventuell Möglichkeiten der Prävention daraus ableiten. Zu einer solchen Analyse gehört selbstverständlich auch das persönliche Gespräch mit dem jeweiligen Mitarbeitenden“, so Bubeck.

Die Stadt Weilheim ist dabei vorbildlich, setzt sie doch schon seit Längerem auf Prävention. So sind die Büroarbeitsplätze standardmäßig mit höhenverstellbaren Schreibtischen ausgestattet, bei den Kita-Um- und -Neubauten werden Wände mit Akustikabsorption verbaut und auf dem Bauhof werden gewichtsentlastende Gurtsysteme bei Freischneidern eingesetzt. 

 

Belastungen selbst erfahren

Einige Tätigkeiten der Bauhofmitarbeiter, wie etwa die Arbeit mit dem Laubbläser, konnten die Studierenden selbst testen und im wahrsten Sinne des Wortes die Belastungen beziehungsweise Entlastungen durch unterstützende Hilfsmittel erfahren. Bei der Gelegenheit haben die Studierenden Ideen eingebracht, wie sich die zeitweise auftretende Stressbelastung in den Kitas reduzieren lässt.

Zur Verhaltensprävention, also dem individuelle Gesundheitsverhalten der Mitarbeitenden in den Bereichen Ernährung, Bewegung und Stressbewältigung, befragten die angehenden Physiotherapeuten auch Karin Kuhn-­Schmidgall. Sie ist bei der Stadt für das Betriebliche Gesundheitsmanagement und das interne Fortbildungsprogramm zuständig. Das ist durchaus vielfältig: Neben Zuschüssen zum Fitnessstudio und zwei Betriebssportgruppen gibt es Seminare zu gesunder Ernährung ebenso wie Angebote zur Stressbewältigung. pm