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Großer Preis für kleine Flitzer

Fast 30 Kinder liefern sich auf ihren Bobby-Boliden im Kirchheimer Garten der Begegnung spannende Rennen

Kirchheim. Motorenlärm und Benzingeruch fehlen zwar, aber die Stimmung beim der ersten „Formel Bobby-Car“ ist umso besser. Rennchef Manfred Sigel freut sich über knapp 30 Kinder, die sich zum Teil mit eigenen Bobby-Cars auf dem Renngelände an der Schlierbacher Straße in Kirchheim eingefunden haben. Erste Proberunden zeigen, dass die jüngsten wie die älteren Kinder das Oval im Garten der Begegnung schneller umkreisen als geplant. Die Vorfreude und Spannung auf das Rennen erreichen den Siedepunkt.

Endlich geht‘s los! Mit einem Massenstart zeigen die Jungpiloten was sie drauf haben. Der Crash beim Start geht glimpflich aus, helfende und tröstende Mütter eilen zur Hilfe. Hie und da ein Pflaster auf ein zerschrammtes Knie und weiter geht die Jagd nach dem „Großen Preis von Kirchheim“.

Die verschiedenen Jahrgänge gehen getrennt auf den Circuit. Als erste dürfen die ganz Jungen zeigen, was sie aus ihren Rennboliden rausholen. Ungeduldig warten sie an der Startlinie, bis endlich das „Go“ ertönt, und die Rennfahnen die Strecke freigeben. Die älteren Teilnehmer sind doppelt gefordert: Statt nur im Oval zu fahren, müssen sie zusätzlich den Hügel im Garten umkreisen und machen so einen Abstecher ins Gelände.

Entlang der Rennstrecke feuern Mütter, Väter, Omas und Opas ihre kleinen Rennfahrer an, helfen wieder auf die Strecke, wenn das Bobby-Car im Rasen landet. Einige Familien nutzen das Grün des Parcours als Picknick-Fläche. Immer wieder dürfen Mütter trösten oder Väter motivieren.

Spannende Rennen gibt es in allen Alterskategorien. Der Ehrgeiz nimmt mit dem Alter zu. Da gibt es schon mal den enttäuschten Zwölfjährigen, der von anderen abgedrängt wurde oder den Flug über die Linie, weil die Rennpilotin so schnell Richtung Ziel unterwegs ist, dass sie kaum noch bremsen kann.

Mitmachen und dabei sein ist zwar das Motto des Grand Prix‘, aber die Kinder wollen aufs Podest und geben alles. Im Ziel angekommen, fallen sie glücklich in die Arme von Mama und Papa. Der Durst will gelöscht sein und sofort geht der Blick aufs Renntableau: „Wo steh ich? Hab ich eine bessere Zeit als meine Konkurrenz?“

Nicht geplant und deshalb umso lustiger: Die Väter lassen sich vom Siegesdrang der Kinder anstecken und wagen sich ebenfalls auf die Bobby-Cars. Mit viel Spaß und gegenseitigen Anstachelungen warten vier mutige Papas aufs Startsignal. Manfred Sigel gibt das Rennen frei und die Piloten geben Gas. Zur Freude der Zuschauer und vor allem ihrer Kinder, sind die Konkurrenten jedoch viel zu groß für das Minigefährt und kommen kaum vorwärts. Da wird alles ausprobiert, sogar rückwärts.

Schließlich haben die Kinder ein Herz und schieben ihre Väter an. So findet auch die Kategorie Bobby-Car-XXXL ein spannendes Ende und sorgt für viele Lacher – auch bei den Rennfahrern.

Kein Rennen ohne Gewinner: Darauf warten die Kinder mit Spannung. Endlich verkündet der Organisator und Stiftungschef die Gewinner. Alle Teilnehmer freuen sich, vom Rennteam jeweils eine Urkunde zu bekommen. Als Überraschung gibt‘s für die jeweils ersten der Kategorien kleine Preise. Stolz zeigen die Kinder das Rennzertifikat und freuen sich über Lollis und kleine Spiele.

Alle sind sich einig: Nächstes Jahr sind sie wieder dabei und dann „gewinne ich“. Manfred Sigel ist sich sicher, dass der „Große Preis von Kirchheim“ auch 2017 zur Austragung kommt.

Der Garten der Begegnung an der Schlierbacher Straße ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Auf dem rund 100 Quadratmeter großen Wahrzeichen, der Arche Noah, können sich die Kinder austoben. Für die älteren Besucher gibt es auf dem 5 000 Quadratmeter großen Gelände diverse Rundwege zum Spazieren. Zudem ist das Café Fachwerk jeden Sonntag von 13 bis 18 geöffnet. Weitere Informationen zur Stiftung Tragwerk in Kirchheim und dem Garten der Begegnung finden Interessierte im Internet unter www.stiftung-tragwerk.de.

Fotos: Thomas Krytzner