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Horber Oberbürgermeister will Esslinger Landrat werden

Bewerbung Der 52-jährige Peter Rosenberger hat erste Kontakte mit den Kreistagsfraktionen aufgenommen.

Peter Rosenberger will Esslinger Landrat werden. Foto: pm

Kreis Esslingen. Nachdem der Esslinger Landrat Heinz Eininger nicht mehr für eine weitere Amtsperiode antritt, wird am 26. Juli dieses Jahres ein neuer Landrat gewählt. Mit Peter Rosenberger (Foto), dem Oberbürgermeister von Horb am Neckar, hat nun der erste Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen, wie der 52-Jährige an diesem Montag mitteilte. Rosenberger ist seit 15 Jahren Oberbürgermeister in der Neckarstadt und ebenfalls seit 15 Jahren Kreisrat für den Landkreis Freudenstadt. Er ist CDU-Mitglied und hat nach eigenem Bekunden bereits Kontakt zu Sieghart Friz, dem CDU-Vorsitzenden im Esslinger Kreistag, aufgenommen. „Mit meiner Erfahrung würde ich die Aufgabe mit großem Respekt, aber auch mit viel Zuversicht angehen“, sagt Rosenberger. In den nächsten Tagen wolle er sich auch, wenn gewünscht, in den Fraktionen des Kreistags vorstellen.

Bernhard Richter, Vorsitzender der Freien Wähler im Esslinger Kreistag, betont auf Anfrage: „Als größte Fraktion haben wir den Anspruch, einen eigenen Kandidaten zu stellen.“ Für ein Gespräch mit Rosenberger sei man offen, allerdings erst dann, wenn die Kreistagsfraktion der CDU ihn offiziell als ihren Kandidaten bestätige. 

In der CDU-Kreistagsfraktion wird sich Rosenberger heute Abend vorstellen. Für den Fraktionschef Sieghart Friz ist der Horber OB ein „respektabler Kandidat“, der eine gute Bilanz seiner bisherigen Arbeit vorweisen könne. „Er hat das kommunalpolitische Gen, das es für die Arbeit als Landrat braucht.“ Gleichwohl betont Friz, dass sich Rosenberger auf eigene Initiative beworben hat, „er ist nicht der Kandidat der CDU-Fraktion“. Wichtig ist Friz, dass der neue Landrat überparteilich agiert. „Wir brauchen einen Brückenbauer.“

Marianne Erdrich-Sommer (Bündnis 90/Die Grünen) zeigte durchaus Sympathie für Rosenberger: „Nach meinen Erkundigungen hat er als Oberbürgermeister auch ein ökologisch orientiertes Profil gezeigt.“ Er sei „anschauenswert“, wie sich Erdrich-Sommer ausdrückte. Das wolle man nun tun und mit ihm ins Gespräch kommen, wobei noch nichts entschieden sei.

Der Landrat wird direkt vom Kreistag gewählt. Dieser hat momentan 98 Sitze, die Freien Wähler besetzen 28, die Grünen und die CDU jeweils 19, die SPD 15, die FDP sechs, die AfD fünf und die Linke vier Sitze, zwei Kreisräte sind parteilos. Allerdings wird der Landrat vom neuen Kreistag gekürt, der im Juni gewählt wird. Die Mehrheitsverhältnisse könnten dann nochmals andere sein. Uwe Gottwald