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Notzingen kriegt mehr Geld

Steigende Einwohnerzahlen bringen höhere Schlüsselzuweisungen und Investitionspauschale

Gute Nachrichten für die ­Gemeinde Notzingen: Dank steigender Einwohnerzahlen bekommt die Gemeinde in ­diesem Jahr höhere Zuweisung aus der Landeskasse. Insgesamt weist der Haushalt 2016 ein ­Volumen von knapp 11,5  ­Millionen Euro auf.

Notzingen. Zwölf Einwohner mehr wohnen laut Statistischem Landesamt in Notzingen. Für die Kommune heißt das: Auch bei den Schlüsselzuweisungen gibt es mehr Geld. Um 12 000 Euro steigen diese auf nun 643 000 Euro. Auch bei der Investitonspauschale macht die gestiegene Einwohnerzahl ein kleines Plus aus. Mit 282 300 Euro darf Notzingen hier in diesem Jahr rechnen.

Ansonsten barg der Haushaltsplanentwurf für 2016 nur kleinere Verschiebungen im Vergleich zu dem Zahlenwerk, das Kämmerer Sven Kebache im Januar im Gemeinderat vorgestellt hatte. Die Mittel für die Gebäudeunterhaltung stockte die Gemeinde um 9 000 Euro auf: „Der Boden im Backhaus muss erneuert werden“, begründete Kebache die Mehrausgaben. Auch für den Unterhalt der Feldwege sieht der Leiter der Finanzverwaltung einen Mehrbedarf, weil der Feldweg unterhalb des Sportgeländes Eichert sich abgesenkt hat und nun saniert werden muss. Zusätzlich 10 000 Euro stellte die Kommune beim Grunderwerb ein, für den nun 50 000 Euro zur Verfügung stehen.

Einer der Schwerpunkte im Haushaltsjahr wird die Unterbringung von Flüchtlingen sein. Auch hier justierte die Gemeindeverwaltung beim Ansatz nochmals nach und stockte die Mittel für den geplanten Ankauf von Gebäuden um 140 000 Euro auf. Somit verfügt die Gemeinde für diese Aufgabe nun über 1,35 Millionen Euro, die unter anderem in den Kauf und etwaige Sanierungen und Umbaumaßnahmen des ehemaligen Gasthofes Lamm fließen werden.

Durch die Veränderungen im Verwaltungshaushalt verschlechtert sich die Zuführungsrate an den Vermögensetat um 15 700 Euro. Auch die Entnahme aus den Rücklagen steigt deutlich: Rund 1,339 Millionen Euro holt Notzingen vom Sparbuch, um den Haushalt 2016 bewältigen zu können. Das sind 196 550 Euro mehr, als ursprünglich geplant. Dennoch sieht Kebache die Entnahme nicht als kritisch: „Wir sind nach wie vor solide aufgestellt“, so der Leiter der Finanzverwaltung.

Erstmals wird die Kommune in diesem Jahr wieder einen Kredit aufnehmen: 1,8 Millionen Euro leiht sich Notzingen bei der KfW-Bank. Das Sonderdarlehen, das in den ersten zehn Jahren zinslos ist, dient speziell zur Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge.

Anträge zum Haushalt gingen aus den Fraktionen keine ein. Einstimmig verabschiedete das Gremium am Montagabend das Zahlenpaket. Den Haushaltsplanentwurf muss Notzingen nun noch der Genehmigungsbehörde zur Prüfung vorlegen. „Das erste Mal seit Langem“, betont Kebache. Dies ist allerdings nur Formsache: „Vom Landratsamt wurde uns schon grünes Licht signalisiert“, ergänzt Bürgermeister Sven Haumacher.